Die FPÖ setzte zum Internationalen Frauentag einen Kontrapunkt und kritisierte offen die Gender-Bewegung. Trans-Politik ist nicht Frauenpolitik, lautete die Kernbotschaft. Freiheitliche Politiker und die eingeladene deutsche Bestsellerautorin Birgit Kelle warnten vor den Folgen einer Abkehr vom biologischen Verständnis von Mann und Frau. Unter dem Motto FRAU. ECHT. STARK.“ luden das Freiheitliche Bildungsinstitut und der Initiative Freiheitlicher Frauen ins Palais Epstein.

Die meisten Besucher beim FPÖ-Event waren Frauen.YouTube/FPÖ TV

„Gender-Politik fördert nicht Frauen“

„Die Genderpolitik fördert gerade nicht die Frau, sondern will die Kategorien der Geschlechter abschaffen“, kritisierte Kelle im Interview mit FPÖ TV. Gender propagiere die Austauschbarkeit von Weiblichkeit und Männlichkeit und ignoriere damit die Interessen von Frauen.

Besonders problematisch sei, dass die Bewegung „nicht einmal mehr klar definieren kann, was eine Frau überhaupt ist“, betonte Kelle, Mutter von vier Kindern und bekennende „weibliche Feministin“.

Es gibt viel mehr Frauen, als Männer, die sich für Frauen halten, unterstreicht Kelle. YouTube/FPÖ TV

Kritik an deutscher Familienministerin

Kelle stellte die Frage: Wofür kämpft die Gender-Politik überhaupt? Dabei kritisierte sie die deutsche Familienministerin Lisa Paus (Grüne), die behauptet, eine Frau sei „eine Person, die sich als Frau identifiziert“. Kelle hält dagegen: „Was sollen wir als ganz normale Frauen dazu sagen?“

Frauen hätten ihre eigenen, realen Anliegen und Probleme, um die sich die Politik kümmern müsse. „Sie machen die Hälfte der Weltbevölkerung aus – ihre spezifischen Bedürfnisse dürfen nicht ignoriert werden.“

Genderpolitik ist Transpolitik – „für kleine Gruppen“

Kelle kritisierte, dass die Genderpolitik vor allem für kleine Gruppen kämpfe. „Diese mögen ihre Berechtigung haben, aber das ist nicht Frauenpolitik – das ist Transpolitik.“ Diese dürfe jedoch nicht zum Ersatz für eine echte Frauenpolitik werden.

FPÖ-Frauensprecherin: „Wir lassen uns das Frau-Sein nicht nehmen“

FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker bekräftigte diese Kritik: „Wir wollen aufzeigen, dass es um die echten Frauen geht. Wir lassen uns das Frau-Sein auch von niemandem wegnehmen.“

Ecker erwähnte etwa Hebammen, die nicht mehr beurteilen dürften, ob ein Neugeborenes ein Mädchen oder ein Bub sei, weil es sein Geschlecht später selbst bestimmen solle.

Es kann nicht sein, dass Hebammen das Geschlecht von Neugeborenen nicht mehr feststellen dürfen, sagt FPÖ-Frauensprecherin Rosa Ecker (Bild).YouTube/FPÖ TV

Angriff auf biologische Fakten

In ihrem Vortrag warnte Kelle vor einer öffentlichen Debatte, die sich von biologischen Fakten löse. Sie kritisierte den Zugang von Transfrauen zu geschützten Frauenräumen wie Umkleiden, berichtet campus a. „Transrechte sind keine Frauenrechte“, betont sie auch in ihrem Blog. „Wer das eine auf Kosten des anderen erzwingt, hat nichts errungen, sondern Frauen niedergerungen.“

„Frausein ist keine Software, sondern Hardware“

Kelle prangerte an, dass Männer, die sich als Frauen identifizieren, nun definieren wollen, was eine Frau sei. Dabei würden sie sich an Klischees orientieren, die der Feminismus bisher als sexistisch gebrandmarkt habe. „Frausein ist keine Zuschreibung, sondern ein existenzieller Zustand. Frausein ist Hardware. Substanz. Keine Software, die auf ein System gespielt wird.“

Die deutsche Politik gelangt wegen der Gender-Ideologie bereits auf Abwege, berichtet Birgit Kelle.YouTube/FPÖ TV

„Misgendern“ als Straftatbestand

Kelle warnte vor den juristischen Folgen der Gender-Ideologie, etwa dem in Deutschland eingeführten Straftatbestand des „Misgenderns“. „Das bedeutet, dass das falsche Ansprechen einer Person mit einem vermeintlich ‚falschen‘ Geschlecht strafbar wird. Doch ‚falsch‘ oder ‚richtig‘ orientiert sich nicht mehr an biologischen oder rechtlichen Fakten, sondern an individuellen, oft wechselnden Selbstdefinitionen.“

Respekt statt Ideologie

Kelle betonte, dass Respekt gegenüber Männern, die gerne Frauen wären, selbstverständlich sei. Die Lösung könne aber nicht sein, das biologische Frau-Sein in Frage zu stellen.

Für die deutsche Buchautorin steht fest: „Gender-Politik ist nicht die Lösung, sondern das größte Problem der Frauenbewegung.“