
„Genozidales Schwein!“ – Woke-Publikum tobt nach Israel-Lob bei Festwochen
Israel verteidigt – und schon beleidigt? Bei den Festwochen zeigte sich, wie tief der Antisemitismus im linken Kulturmilieu heute reicht. Der deutsche Journalist Ulf Poschardt wurde nach seinem Bekenntnis zu den Israelischen Verteidigungsstreitkräften wüst beschimpft.

Die Wiener Festwochen inszenieren sich heuer als „Republik der Liebe“. Doch am Eröffnungsabend des neuen Formats „Wiener Kongresse“ – einer linken Diskursbühne mit Theater-Anstrich, die sich heuer den „Culture Wars“ widmet – kippte die Stimmung ins Gegenteil: in offenkundige Intoleranz.

Wenn Israel das Problem ist
Zunächst diskutierten Festwochen-Intendant Milo Rau und die Philologin Elisabeth Bronfen über „Cancel Culture“. Danach wetterte die Schauspielerin Mateja Meded in rasendem Tempo gegen das Patriarchat – das es ihrer Meinung nach zu kastrieren gelte.
Unruhig wurde es erst, als der nächste Redner das Podium betrat: Ulf Poschardt, Herausgeber der Welt. Er wollte das zuvor Gesagte nicht unkommentiert lassen – vor allem nicht die Einlassungen Milo Raus. „Nachdem, was ich bisher gehört habe, platzt das aus mir raus“.
„Nicht die Taliban – Israel!“
Mit Blick auf Rau sagte Poschardt, dieser klebe sich zwar einen „Republik der Liebe“-Button auf die Brust – aber beim Wort „Kulturkrieg“ denke er zuerst an Israel: „Bei den Taliban – schweigen. Bei Assad – schweigen. Sonst so in der arabischen Welt – schweigen.“
Und weiter: „Ich möchte meine Rede der IDF widmen, der Israelischen Defense Force. Das sind diejenigen, die den Antisemitismus mit Waffengewalt bekämpfen müssen, der auch im deutschen Kulturbetrieb sein Unwesen treibt.“
Wütende Zwischenrufe und Saalabgänge
Schon diese Worte reichten für erste Buh-Rufe, empörtes Stöhnen und Seufzen. Doch Poschardt blieb standhaft – und setzte noch einen drauf: „Benjamin Netanjahu ist mir näher als Milo Rau.“
Das war zu viel für Teile des Publikums: Nun mischten sich laute Buhs, Pfui-Rufe und eine offene Beschimpfung unter die Reaktionen: „Du bist ein genozidales Schwein!“, rief eine Frau aus dem Saal. Einige Zuschauer verließen demonstrativ den Raum.
Poschardt konterte trocken: „Es gehen die Ersten, das ist das Beste an Cancel Culture, dass man nicht mehr in der Lage ist, so etwas auszuhalten.“

Dank an Böhmermann – für den Hitlerbart
In seiner rund zwölfminütigen Rede bedankte sich Poschardt beim Publikum – und ironisch besonders bei „einem Ihrer Idole: Jan Böhmermann“. Denn dieser habe ihm „einmal den Hitlerbart unter die Nase gesetzt“. Poschardt weiter: „Das war wunderbar, weil man danach frei ist. Was soll nach Hitler kommen?“
Die Angst, die seine Gegner verbreiteten, trage übrigens dazu bei, dass sich sein Buch „Shitbürgertum“ so gut verkaufe, fügte er hinzu – und dankte auch dafür.
Kulturkampf statt Kunst
Danach rechnete Poschardt mit dem „ritualisierten Denunziationswettlauf“ ab, bei dem man vom Shitbürgertum zuerst als rechts, dann rechtsextrem und schließlich als Nazi abgestempelt werde. Da hätten die „Liberalen, Libertären und letzten aufrechten Konservativen“ nun mal „keine Chance“. Er sprach von einer kulturellen Dominanz, „die Ihr euch erarbeitet habt oder ergaunert in Teilen, mit Steuergeldern.“
Auch die Kulturpolitik des ungarischen Premiers Viktor Orbán nahm der Promi-Journalist in Schutz. Hingegen wirkten die Biennalen von Venedig oder die Documenta in Kassel wie eine „Ausstellung von schlechten Soziologie-Seminararbeiten“.
„Ich würde das gerne kaputtmachen“
Zum Schluss, bereits über seiner Redezeit, ließ Poschardt das Publikum mit einem bitter-ironischen Fazit zurück: „Ich würde das gerne kaputtmachen; ich glaube, Sie können das viel besser, in diesem Sinn machen Sie genauso weiter.“
Den Großteil seiner Rede hatte das Publikum ohne Zwischenrufe ertragen. Doch der Beginn zeigte eindrucksvoll: Schon ein klares Bekenntnis zu Israel genügt, damit aus der „Republik der Liebe“ im Handumdrehen eine Republik der Intoleranz wird.
Der woke Antisemitismus des linksliberalen Kulturbetriebs muss sich nicht einmal mehr verstecken – er tritt offen zutage.
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