Dort wo Lena Schilling am Dienstag unter 720 EU-Abgeordneten in Brüssel Platz nahm, wäre man früher bei ihrer Vorgeschichte erst gar nicht hingekommen. Dank eigener moralischer Vorstellungen ihrer eigenen grünen Partei hat sie es dennoch geschafft: Trotz übler Verleumdung unbescholtener Mitmenschen, trotz Lügen-Geschichten über Promis und deren Privatleben, trotz charakterlicher Defizite. Die Neo-Politikerin aus Wien streift ab sofort monatlich 11.000 Euro an Steuergeldern ein.

4000 Euro von ihren ersten EU-Diäten muss Schilling laut Newsportal oe24.at aber an die heimische Justizkasse abführen. Sie hat laut Gericht gegen eine Unterlassungserklärung verstoßen, die sie unterschreiben musste. Darin verpflichtete sich die Grünen-Abgeordnete, nicht länger zu behaupten, dass in der Stiftung Común des bekannten Ehepaares Bohrn Mena mit Mafia-Methoden gearbeitet werde. Sie behauptete es trotzdem weiter.

Schilling-Opfer: "Es wird noch mehr Urteile geben"

Bohrn Mena äußerte sich nach dem Urteilsspruch: “Ich finde es skandalös, dass Lena Schilling jetzt im EU-Parlament arbeitet.” Zuletzt hätten sich auch Linke dafür ausgesprochen, dass Schilling ihr Mandat nicht annehme und darauf verzichte. “Es wird noch mehr Urteile geben. Es überlegen sich auch noch mehr von den Lügen betroffene Menschen, an die Öffentlichkeit zu gehen”, so Bohrn Mena.