Grünen-Chefin kann nur mit Polizeischutz ins Bierzelt
Ausgelassene Stimmung, viel Alkohol. Bierzelte sind bisweilen nicht die einfachste politische Bühne. Vor allem nicht für die grüne Spitzenkandidatin zur Bayern-Wahl, Katharina Schulze (38). Sie braucht dort sogar massiven Polizeischutz.
Krieg, Teuerung, Asyl-Ansturm. Auch bei unseren Nachbarn in Deutschland sorgen diese Themen für Frust in der Bevölkerung. Das politische „Feindbild“ für viele Bayern sind die Grünen. Das macht der aktuelle Wahlkampf im Freistaat deutlich. Und nirgendwo deutlicher als dort, wo „das Volk“ zuhause ist: im Bierzelt.
Vor dem Zelt gab es sogar Steine zum Kaufen
Ohne Polizeischutz wäre der Auftritt der grünen Schulze im Bierzelt mittlerweile undenkbar. Buh-Rufe, Pfiffe. „Hau ab“, zählt noch zu nettesten Dingen, die ihr die Wähler lautstark ausrichten. Viele haben Trillerpfeifen mitgebracht um den Auftritt der grünen Politikerin zu stören, berichtet die ARD. Schulze versucht, dagegen anzureden, spricht über Gleichberechtigung, die Aufwertung sozialer Berufe und Klimaschutz. Vor dem Zelt steht ein Wagen, der Tomaten, Gurken und sogar Steine zum Kauf anbietet. Humor, sagen die einen. Eine Grenzüberschreitung, sagen die anderen, fasst das deutsche öffentlich-rechtliche Medium zusammen.
Klare Absage von Ministerpräsident Markus Söder
Am Tag nach dem Bierzeltbesuch zieht die grüne Politikerin ernüchterndes Fazit: “So eine Stimmung und so einen massiven Polizeischutz habe ich noch nie erlebt.” Abseits der Bierzelte gibt es ja noch die Umfragen. Dort stehen die Grünen in Bayern bei 15 Prozent. Drei Prozentpunkte weniger, als bei der vergangenen Wahl. Für eine Regierungsbeteiligung sieht es schlecht aus. CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder teilt die Meinung der Bierzelt-Besucher: Er hat Schwarz-Grün in Bayern klar ausgeschlossen.
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