Insider: Beate Meinl-Reisinger könnte zur Königsmacherin werden
Es pfeifen die Spatzen von den Dächern des politischen Wiens, dass eine mitte-links Regierung aus ÖVP, SPÖ und den NEOS in greifbare Nähe rückt. Zumindest das Aufleben der großen Koalition aus Rot und Schwarz scheint defacto schon fix zu sein, bevor auch nur eine Wählerstimme in eine Wahlurne eingeworfen worden ist. Die Frage ist, ob die große Koalition einen weiteren Partner im Boot braucht, um eine Stimmenmehrheit im Parlament zu erlangen. Und hier kommen immer mehr die NEOS mit ihrer pinken Frontfrau ins Spiel.
Für die NEOS scheinen diesmal die Chancen groß zu sein, mit am Regierungstisch sitzen zu dürfen. Es ist laut Beobachtern auch die letzte Chance für Parteichefin Beate Meinl-Reisinger. Nochmal fünf Jahre Opposition würde zu einer Führungsdebatte bei den Pinken führen. Je nach Umfrage liegen die NEOS aktuell zweistellig vor den Grünen, dann wieder einstellig hinter der Ökopartei.
Im aktuellen INSA-Meinungstrend im Auftrag des exxpress werden die NEOS mit den Grünen gleichauf mit 8 Prozent ausgewiesen. Es ist demnach mit einem knappen Rennen um Platz vier zu rechnen und somit um die Pole-Position für die Rolle als Mehrheitsbeschaffer in einer möglichen Dreierkoalition.
Schwarzer Insider: "Deutschland sollte uns eine Warnung sein"
Wie ein Dreierbündnis funktioniert, kann seit bald drei Jahren in Deutschland beobachtet werden. Die Entwicklungen beim Nachbar sorgen auch bei der ÖVP für Sorgenfalten. “Es war schon mit den Grünen ungemein schwierig. Eine Koalition zu Dritt macht es nicht besser. Deutschland sollte uns eine Warnung sein”, so ein schwarzer Insider. Beschlüsse und Kompromisse könnten zu langwierigen Debatten und öffentlichen Diskussionen führen. Ein dauerhafter Stillstand und permanenter Streit werden befürchtet.
Noch größeres Kopfzerbrechen bereitet den Schwarzen Strategen, wie in einer Regierung eine bürgerliche Politik mit zwei Parteien links der Mitte umgesetzt werden kann. “Wir werden vor allem in gesellschaftspolitischen, sozialpolitischen und bildungspolitischen Fragen mit 1:2 gegen Rot-Pink unter gehen. Auch unseren Migrationskurs können wir dann komplett aufgeben”, zeigt sich der Schwarze Kenner gegenüber dem exxpress über einen Linksruck der ÖVP besorgt.
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