Frankreich verschärft seine Anti-Raucher-Strategie: Ein neues Dekret, am Samstag im Amtsblatt veröffentlicht, macht zahlreiche öffentliche Orte zur rauchfreien Zone. Parks, Strände, Bushaltestellen, Schul- und Freibadbereiche sind jetzt tabu für Tabak – und das bereits ab heute. Verstöße werden mit bis zu 135 Euro Bußgeld geahndet

Kinder- und Gesundheitsschutz im Fokus

Das Verbot betrifft nicht nur Meeresküsten und Grünanlagen, sondern auch Bushaltestellen, Schwimmbäder, Schulbereiche und öffentliche Gärten. Laut Gesundheitsministerin Catherine Vautrin soll so das Rauchen dort verschwinden, „wo Kinder sind“, wie sie gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP erklärte.

Auch wenn sich das Gesetz nicht auf Restaurant- und Caféterrassen bezieht und E-Zigaretten bislang nicht erfasst sind, zeigt sich die Regierung entschlossen. Ziel sei ein umfassender Wandel im öffentlichen Umgang mit Tabak, hieß es aus dem Gesundheitsministerium.

Zahl der Tabakopfer schockiert

Wie die Bild berichtet belgen die gesundheitspolitische Dringlichkeit auch aktuelle Zahlen: Laut Experten verursacht Rauchen in Frankreich jährlich rund 75.000 Todesfälle, weitere 5.000 Menschen sterben durch Passivrauchen. Die volkswirtschaftlichen Kosten belaufen sich auf etwa 156 Milliarden Euro pro Jahr.

Die französische Bevölkerung unterstützt die neue Linie mehrheitlich: 62 % der Bürger begrüßen das neue Rauchverbot, wie eine Erhebung der Regierung zeigt. Trotz hoher Raucherzahlen – 30 % der Erwachsenen und 15 % der 17-Jährigen rauchen regelmäßig – sei die gesellschaftliche Akzeptanz für klare Regeln gewachsen, schreibt die Welt.