Jetzt meldet sich auch Burgenlands Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth rund um die Diskussionen neuer Steuern zu Wort. Statt neuen Steuern fordert Wirth eine Senkung der Lohnnebenkosten. „Die Steuern auf Arbeit sind in Österreich ähnlich hoch wie auf Zigaretten und Schnaps. Unser Land zählt mit 47 Prozent Besteuerung des Faktors Arbeit zu den Top fünf in Europa mit den höchste Lohnnebenkosten”, so Wirth und fordert ein klares „Runter mit den Lohnnebenkosten!”  Vermögens- oder Erbschaftssteuern, wie derzeit sonder SPÖ bei den Regierungsverhandlungen gefordert, würden der Wirtschaft nur weiteren Schaden zufügen.

„In der derzeit schwierigen wirtschaftlichen Lage brauche es statt neuer Steuern vielmehr Anreize, damit die Bürger und Unternehmen investieren. Nur so kurbeln wir die Wirtschaft an – sie jetzt zusätzlich zu belasten, ist der völlig falsche Weg“, erklärt der burgenländische Wirtschaftskammerpräsident.

Arbeitszeitverkürzung würde ein Zusammenbrechen des Sozialstaates bedeuten

Auch das Ungleichgewicht von Leistung und sozialer Hängematte ist Wirth ein Dorn im Auge. „Der Sozialstaat agiert derzeit so, dass den Menschen kein Auffangnetz, sondern eine bequeme Hängematte geboten wird. Es müsse ein Weg gefunden werden, arbeitende Menschen für Mehrleistung zu belohnen. Hier denkt Wirth an abgabenfreie Überstunden oder Anreize für ein Weiterarbeiten in der Pension.

Von einer angedachten Arbeitszeitverkürzung hält der Wirtschaftsexperte dagegen nichts. „Viele Aufträge könnten nicht mehr erfüllt werden, viele Dienstleistungen würden vom Markt verschwinden, es würde auch viel weniger Geld in die Kassen des Sozialsystems fließen, dadurch würden etwa Leistungen der Krankenkassen reduziert”, zählt Wirth auf. „Wir werden unseren Sozialstaat, wie wir ihn kennen, nicht erhalten können, wenn weniger gearbeitet wird. Mit diesem Märchen muss Schluss sein!”