
Luftschlag gegen Iran: Vier Gründe für den militärischen Schlag
Der Iran war verwundbar, seine Milizen geschwächt. Doch der wahre Grund für den Angriff auf die Atomanlagen liegt tiefer – und hat auch mit Russland, China und westlicher Glaubwürdigkeit zu tun.
„Es geht um etwas Großes“, schrieb US-Präsident Donald Trump, als er vergangene Woche vorzeitig den G7-Gipfel verließ. Nun gab er in der Nacht zu Sonntag den Befehl: Die iranischen Atomanlagen gehören zerstört. Mit bunkerbrechenden Bomben und Tarnkappen-Flugzeugen zerstörte das US-Militär die teils unterirdischen Atomanlagen in Fordo, Natans und Isfahan.
„Ich glaube, die Vereinigten Staaten von Amerika werden sich in diesen Krieg nicht einmischen. Das haben sie von Anfang an klar gesagt. Das ist auch die bisher konsistente Position“, sagte der deutsche Außenminister Johann Wadephul noch vor wenigen Tagen im Interview mit der Tageszeitung Welt. Nun hat Trump anders entschieden, aus vier guten Gründen.
1. Teheran war nicht zu ernsten Verhandlungen bereit
Mit Islamisten und Terroristen waren keine diplomatischen Lösungen mehr denkbar. Die Forderungen nach dem Stopp des Atomprogramms lehnten die Mullahs ab. Außerdem forderten sie eine sofortige Waffenruhe, bevor man in Verhandlungen starte. Teheran wollte also nur wertvolle Zeit gewinnen.
2. Der Iran ist militärisch so schwach wie nie
Die Iraner waren gegen den Angriff aus der Luft absolut machtlos. In wenigen Tagen konnten zuvor die israelischen Streitkräfte die komplette Lufthoheit gewinnen. Entsprechend war das Risiko eines Verlusts sehr gering – allein ein Tarnkappen-Bomber des Typs B2 Spirit kostet geschätzt etwa zwei Milliarden US-Dollar. Auch mit substanziellen Gegenangriffen müssen die US-Streitkräfte mit zahlreichen Stützpunkten im Nahen Osten aufgrund der geschwächten Position der Iraner nicht mehr rechnen.
3. Der Proxy-Terrorismus mit Huthis und Hisbollah liegt am Boden
Auch der Terror im Ausland, welcher vom Iran finanziert wurde, ist in der schlechtesten Verfassung seit Jahren. Die Mullahs hatten treue Milizen in Gaza, im Jemen, in Syrien, im Irak und im Libanon. Ein Angriff auf den Iran hätte im Nahen Osten einen Flächenbrand ausgelöst, war das Kalkül der Mullahs. Die Huthis im Jemen etwa oder die libanesische Hisbollah sind durch Israel in den vergangenen Monaten so stark geschwächt worden, dass eine Einmischung in den Konflikt für die Beteiligten alles andere als ratsam erscheint.
4. Der Westen zeigt Stärke – China und Russland schauen zu
US-Präsident Trump zeigt der ganzen Welt seine Stärke – und China sowie Russland beobachten das genau. In dieser Situation erkennen die großen Atommächte, dass Donald Trump keine Schwäche zeigt. Wenn dies nicht geschehen wäre, wäre beispielsweise ein chinesischer Angriff auf Taiwan deutlich plausibler geworden.
Zuerst erschienen ist dieser Artikel auf unserem Partner-Portal Nius.
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