Migranten-Krawalle in Frankreich: 78 Festnahmen, Spendenaktion für Polizisten
Unruhen, Randale, Brandstiftungen: Frankreich kommt weiterhin nicht zur Ruhe. In der Nacht auf Montag kam es erneut zu zahlreichen Festnahmen. Währenddessen haben die Franzosen eine Spendenaktion gestartet für den inhaftierten Polizisten, der den Nordafrikaner (17) bei einer Kontrolle erschossen hat.
Frankreich steht in Flammen. Mit Panzern und Hubschraubern versuchen 45.000 Polizisten zuletzt, Herr der Lage zu werden. Die Polizeigewerkschaften sprachen bereits von “Krieg”. Auch in der sechsten Nacht in Folge kam es in Frankreich zu Krawallen. In Lyon ging die Exekutive erneut gegen die Randalierer mit Tränengas vor. Laut Angaben des Innenministeriums gab es bis Mitternacht 49 Festnahmen – und somit immerhin weniger als in den vorherigen Nächten zu diesem Zeitpunkt. Laut Quellen des Fernsehsenders BFMTV kamen es bis 1.30 Uhr zu weiteren 29 Festnahmen hinzu.
Am Montag möchte sich nun Staatschef Emmanuel Macron – der zuletzt schwer in die Kritik geraten ist – mit den Präsidenten von Senat und Nationalversammlung treffen, wie “Le Parisien” berichtete. Am Dienstag will der Präsident die 220 Bürgermeister empfangen, die von den Unruhen der vergangenen Tage besonders betroffen waren.
Appell von Nahels Großmutter
Die Großmutter des getöteten Nahel rief zur Ruhe auf. “Zum Glück sind die Polizisten da. Die Leute, die gerade etwas kaputt machen, denen sage ich: Hört auf. Sie haben Nahel als Vorwand genommen“, sagte sie am Sonntag dem Fernsehsender BFMTV. Sie sei zwar wütend auf den Beamten, der ihren Enkelsohn erschossen habe, möchte aber nicht verallgemeinern. Er werde bestraft werden wie jeder andere auch. “Ich habe Vertrauen in die Justiz.“ Die Menschen sollten ruhig bleiben und nicht alles zerstören.
500.000 Euro für in U-Haft sitzenden Polizisten gesammelt
Für den Polizisten, der den Jugendlichen (17) in der französischen Stadt Nanterre erschossen hat, sind bei einer Spendenaktion bereits mehr als 500.000 Euro zusammengekommen, berichten mehrere französische Medien. Man wolle damit die Familie eines Polizisten unterstützen, “der seine Arbeit getan hat und nun einen hohen Preis zahlt”, wie es heißt. Der Spendentopf wurde von Jean Messiha eingerichtet, einem Unterstützer des rechtsextremen Politikers Éric Zemmour.
Laut der Zeitung “Le Figaro” scheint Messiha einen Wettbewerb zu sehen. Demnach prahlte er damit, mehr Geld für den Polizisten gesammelt zu haben als bei einem ähnlichen Aufruf für die Mutter des getöteten Nahel zusammen kamen.
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