Mutterschutz nach Fehlgeburt? SPÖ-Ministerinnen dagegen!
Familienministerin Claudia Plakolm kämpft für einen gestaffelten Mutterschutz nach Schwangerschaftsverlust. Während sie auf Zustimmung der Betroffenen stößt, zeigen sich SPÖ-Ministerinnen skeptisch – und warnen vor einer „Gefahr für den Mutterschutz“.
Deutschland hat es vorgemacht – jetzt will auch Familienministerin Claudia Plakolm handeln: Nach einem Schwangerschaftsverlust sollen Frauen in Österreich künftig Anspruch auf einen gestaffelten Mutterschutz bekommen. Dafür hat Plakolm Gesundheitsministerin Korinna Schumann und Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner zu einem Gespräch eingeladen.
„Schwangerschaftsverlust findet in so vielen Familien statt und ist leider noch immer ein Tabuthema. Ich möchte, dass Mütter, Väter und Familien offen darüber reden und in Ruhe trauern können“, sagt Plakolm. „Ein Kind zu verlieren, ist eine der schmerzvollsten Erfahrungen. Danke an alle betroffenen Eltern, die das Schweigen brechen – vor dieser Kraft habe ich tiefen Respekt.“
Gegenwind aus der SPÖ
Doch aus der SPÖ kommt Gegenwind. Zwar bekennt man sich „ganz generell“ zur Stärkung der Frauenrechte, doch gerade in Gewerkschafterkreisen gibt es arbeitsrechtliche Bedenken. Das deutsche Opt-out-Modell sei „ein Instrument zur Verkürzung der gesetzlichen Schutzfristen“, heißt es aus den roten Ministerien. Eine Umsetzung würde „eine wichtige österreichische Errungenschaft aufweichen“ und „Tür und Tor für weitere Nachteile öffnen“. Plakolm sieht das anders – sie will betroffenen Frauen endlich mehr Wahlfreiheit und Menschlichkeit ermöglichen.
In Deutschland gilt seit Juni 2025 ein gestaffeltes Karenzmodell: zwei Wochen ab der 13., sechs Wochen ab der 17. und acht Wochen ab der 20. Schwangerschaftswoche. Sternenkinder-Organisationen fordern nun, dieses Modell auch in Österreich einzuführen – mit Plakolms voller Unterstützung.
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