
Nach Bruch mit Kickl: ÖVP und SPÖ nähern sich wieder an
Nach dem Platzen von Blau-Schwarz werden die machtpolitischen Karten neu gemischt. ÖVP und SPÖ nähern sich hinter den Kulissen wieder an, denn außer bei der FPÖ scheint das allgemeine Verlangen nach Neuwahlen eher gering zu sein. Jetzt könnte Österreich doch noch in Kürze einen neuen Kanzler bekommen, aber er wird nicht Herbert Kickl heißen.
Alles auf Anfang: Einen Tag nach den geplatzen Koalitionsgesprächen zwischen FPÖ und ÖVP ist die Aufgregung groß – und alle Beteiligten bemühen sich redlich um Schadenbegrenzung. Kein Wunder, der Unmut in der Bevölkerung wächst, so dass schnellstmöglich eine Lösung her muss. Doch auf Neuwahlen hat mit Ausnahme der FPÖ keine Partei eine rechte Freude angesichts der damit verbundenen Kosten – und Hand aufs Herz: Gerade SPÖ und ÖVP dürften nicht gerade mit Zugewinnen rechnen können.
Der Kurswechsel innerhalb der ÖVP verlief rasant. Zwar warf Stocker das einst eiserne Versprechen, keine Koalition mit Herbert Kickl zu verhandeln, über Bord. Doch als die Gespräche mit der FPÖ an zentralen Punkten – vor allem bei den Ressorts Inneres und EU-Politik – scheiterten, zog er die Notbremse.
Nun richtet sich der Blick unverhofft wieder auf die Sozialdemokratie, und Stocker lässt aufhorchen: Lautstarke Rufe aus den eigenen Reihen nach einem “Babler-Rückzug” ließ er unbeachtet, stattdessen zeigte er Gesprächsbereitschaft gegenüber der SPÖ. Wird jetzt die große Koalition mit einem Kanzler Christian Stocker zum letzten Rettungsanker vor drohenden Neuwahlen? Das könnte sich schon in den kommenden Stunden entscheiden …
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