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Nächster riesiger Waffentransport durch Österreich - kein Risiko für Neutralität?
Mit der österreichischen Neutralität sei das alles vereinbar, sagt die Bundesregierung: Erneut zeigt ein aktuelles Video aus Udine, wie ein gewaltiger Bahntransport mit mehr als 20 M109L-Panzerhaubitzen den Bahnhof Richtung Österreich verlässt – dass diese Geschütze für die Ukraine bestimmt sind, ist anzunehmen.
Bereits vor wenigen Wochen wurden slowenische Kampfpanzer vom Typ M-55S über Österreich nach Tschechien geliefert – weil unser Nachbarland keinen Krieg führt, wie dies mit der Neutralität vereinbar. Natürlich weiß man auch in der Bundesregierung in Wien, dass nicht Prag plötzlich mit slowenischen Kampfpanzern die eigene Armee aufrüsten will, sondern damit die Ukraine massiv unterstützen möchte.
Jetzt rollt die nächste gewaltige Waffenlieferung per Bahn über das neutrale Österreich: Italien schickt der ukrainischen Armee offenbar mehr als 20 Stück der Panzerhaubitze M-109L, die auch in ähnlicher Ausführung noch immer beim Bundesheer im Einsatz sind. Die M-109L mit einer Reichweite des 155-mm-Geschützes von mehr als 20 Kilometern sind für die ukrainischen Streitkräfte extrem wichtig: Die Unterlegenheit bei Artillerie-Systemen wirkt sich an der 1200 Kilometer langen Front dramatisch gegen die ukrainischen Truppen aus. Dass für den brisanten Eisenbahn-Transport vermutlich ein anderes Endziel in Tschechien oder in der Slowakei angegeben worden ist, darf angenommen werden.
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Völkerrechtler sieht die Situation etwas kritischer
Auf den Bahnsteigen in Udine staunten die Passagiere jedenfalls nicht schlecht, als nun dieser Zug voller Panzerhaubitzen bei ihnen Richtung Österreich rollte: Einige drehten gleich mit ihren iPhones Videos und stellten diese ins Netz. Die russische Aufklärung weiß dadurch auch, dass diese M-109L in den nächsten Wochen am Kriegsschauplatz eintreffen werden.
Auch die aktuell zahlreichen Überflüge von NATO-Militärmaschinen über Österreich werden von der Bundesregierung sehr gelassen gesehen – auch sie seien mit der Neutralität vereinbar, da sich die “NATO-Länder nicht offiziell in einem Krieg befinden”. Der Wiener Völkerrechtler Ralph Janik sieht die italienischen Überflüge in einem Gespräch mit der Kleinen Zeitung jedoch deutlich kritischer: “Da loten wir unsere Neutralität schon ziemlich aus”, wird er zitiert. Italien sei zwar nicht in den Krieg verwickelt, unterstütze mit den Lieferungen jedoch eine der kriegsführenden Parteien.
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