
ÖVP-Gemeinderätinnen: Stadt Wien verhindert mutwillig Sobieski-Denkmal
Die Stadt Wien blockiere absichtlich die Veröffentlichung einer steuerfinanzierten Studie rund um das gestoppte Sobieski-Denkmal, meinen die ÖVP-Gemeinderätinnen Laura Sachslehner und Caroline Hungerländer.

Die Kontroverse rund um das Sobieski-Denkmal am Kahlenberg setzt sich fort. Im November drehte SPÖ-Stadträtin Veronica Kaup-Hasler dem Projekt eigentlich endgültig den Hahn ab mit der Begründung: Man werde „keine Bühne für islamfeindliche oder antitürkische Ressentiments” errichten, wie Exxpress berichtete.
Zur Erinnerung: Schon vor 11 Jahren begann man, dem polnischen König, Oberbefehlshaber und „Befreier von Wien“ Jan III. Sobieski, ein Denkmal zu bauen. Am 12. September 1683 befreite er die Stadt nach mehrwöchiger Belagerung durch die osmanischen Truppen.
Stadt versuche „krampfhaft“, die Studie von Öffentlichkeit fernzuhalten
Nun ist das gescheiterte Projekte Thema bei der Wiener Gemeinderatssitzung am Dienstag. „Dass die sogenannte ‚Grundlagenstudie zum Entsatz von Wien‘ weiterhin nicht veröffentlicht wird, erweckt neuerlich den Anschein, dass die Stadt krampfhaft versucht, die Studie von der Öffentlichkeit fernzuhalten und so die Gründe für die Absage des Sobieski-Denkmals zu verschleiern“, sagen die ÖVP-Gemeinderätinnen Laura Sachslehner Caroline Hungerländer angesichts der heutigen Fragestunde.
Als „Entsatz von Wien“ wird die Schlacht am Kahlenberg bezeichnet, die die Zweite Wiener Türkenbelagerung beendete.
In diversen Anfragebeantwortungen und Stellungnahmen hinsichtlich der Errichtung des Denkmals berief sich SPÖ-Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler stets auf ein durch Steuermittel der Stadt Wien erstellten Gutachten beziehungsweise eine wissenschaftliche Arbeit einer österreichisch-polnischen Expertengruppe.
Studie entscheidend für gestoppten Bau
Obwohl die Ergebnisse aus der „Grundlagenstudie zum Entsatz von Wien“ entscheidend für die Verweigerung des Denkmals für Jan Sobieski zu sein scheinen, wurde sie trotz Nachfrage und regen öffentlichen Interesses nie veröffentlicht. Vor kurzem habe Kaup-Hasler damit argumentiert, dass Angaben in der Forschungsliteratur zu aktualisieren seien. Dies sei in der heutigen Fragestunde seitens der Kulturstadträtin noch einmal bekräftigt worden.
„Obwohl uns letztes Jahr noch versichert worden war, dass diese Studie nun endlich nach einigen Jahren veröffentlicht wird, werden wir mittels schwacher Ausreden stets auf den St. Nimmerleinstag vertröstet“, so Sachslehner weiter.
“Es ist offenkundig, dass seitens der Stadt Wien dieses würdige Gedenken an König Jan Sobieski mutwillig verhindert wird. Offenbar hat man gar kein Interesse, hierbei klar und transparent vorzugehen“, sagt Hungerländer abschließend.
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