Die Rechtfertigung des ZDF: Auch die liberale Friedrich-Naumann-Stiftung und das Demographie Netzwerk e. V. seien angefragt worden. Die Stiftung stellt nun allerdings in einem Statement auf X klar: Eine solche Anfrage hat es nie gegeben.

„Das ZDF zieht seine Behauptung, die Friedrich-Naumann-Stiftung sei kontaktiert worden, um Publikum für die Sendung Schlagabtausch zu gewinnen, zurück. Eine Vertreterin des ZDF bedauerte die falsche Darstellung gegenüber der Friedrich-Naumann-Stiftung“, heißt es in einem Tweet vom Freitagnachmittag.

In der Stiftung sorgt die Lüge für Ärger. In einem weiteren Tweet wird der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Paqué mit den Worten zitiert: „Unserer Stiftung mit einer obendrein falschen Behauptung im Nachhinein quasi eine Mitschuld an der Unausgewogenheit des Publikums zu geben, war dreist.“

Bei der ersten großen TV-Diskussion vor der Bundestagswahl 2025, dem sogenannte „Schlagabtausch“ hatte eine Fünfer-Runde bestehend aus FDP-Chef Christian Lindner, BSW-Namensgeberin Sahra Wagenknecht, Linken-Chef Jan van Aken, Grünen-Co-Chef Felix Banaszak, AfD-Co-Chef Tino Chrupalla und CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt miteinander diskutiert. Das Aufeinandertreffen entpuppte sich allerdings eher als eine Fan-Veranstaltung für linke Thesen denn als neutrale politische Debatte.

So war bereits nach 50 Sekunden klar, wohin die Reise gehen würde: Nur als die Chefs der Grünen Partei und der Linken vorgestellt wurden, klatschte das Publikum frenetisch – bei den Gästen der anderen Parteien blieben die Zuschauer im ZDF-Studio stumm. So verhielt es sich auch während der Debatte.

Linke Studenten im Publikum

Beim Publikum handelte es sich in weiten Teilen um Studenten linker Berliner Universitäten. Das erklärte der ZDF-Redakteur Dominik Rzepka bei der Analyse der Sendung hinterher: „Im Publikum saßen relativ viele Zuschauer und Zuschauerinnen von der HU Berlin und der FU Berlin – also zwei eher linken Universitäten in Berlin –, die extra auch angeschrieben und eingeladen wurden.“

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