Die Nachricht kam für viele aus heiterem Himmel: Vergangene Woche wurde bekannt, dass das Land Oberösterreich das traditionsreiche Pflege- und Betreuungszentrum Schloss Cumberland schließen will. 79 Bewohner sollen nun auf andere Einrichtungen verteilt werden – einige nach Pfaffing, andere sogar bis nach Steyr. Für viele bedeutet das einen radikalen Bruch mit ihrem gewohnten Umfeld, in dem sie teilweise seit Jahrzehnten leben. Auch das Pflegepersonal ist betroffen: Pendelwege verlängern sich teils erheblich, Arbeitsplätze in Gmunden gehen verloren.

„Kein Mensch hat vorher mit uns gesprochen“

Der Frust war spürbar. „Es hat sich niemand mit den Bewohnern oder Mitarbeitern im Vorfeld unterhalten – kein Mensch“, kritisierte eine Mitarbeiterin lautstark, wie der laumat.at berichtet. Auch Angehörige reagierten geschockt. Viele erfuhren erst durch Medienberichte von der geplanten Schließung. „Ihr nehmt uns unser Zuhause und unsere Familie“, war auf einem der Protestplakate zu lesen. Die Kronen Zeitung sprach von einer „Generalabrechnung mit der Sozialpolitik des Landes“.

Aus für Cumberland steht fest

Die Entscheidung sei gefallen, machte Landesrat Dörfel unmissverständlich klar. Hoffnung auf einen Erhalt der Einrichtung gibt es offenbar nicht mehr. Als Grund wird die mangelnde Wirtschaftlichkeit einer umfassenden Sanierung des historischen Gebäudes genannt. Für die Bewohner zählt das wenig – für sie bricht nicht nur ein Zuhause, sondern auch ein Stück Lebensgeschichte weg. Manche leben seit 30 Jahren in Cumberland.