
Präsident Javier Milei in Davos: „Die Woke-Ideologie ist ein Krebsgeschwür“
Der argentinische Präsident hat beim Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos zu einer internationalen Allianz gegen den linken Progressivismus aufgerufen. Der „Woke-Virus“ habe „die wichtigsten Institutionen der Welt kolonisiert“, wobei Javier Milei auch das WEF selbst nicht von seiner Kritik ausnahm.

Bei seinem zweiten Auftritt auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos warnte Milei vor dem „mentalen Virus der Woke-Ideologie“, einer „Epidemie, die die Grundlagen der westlichen Zivilisation zerstört“. In seine Kritik schloss Milei auch das WEF selbst ein. Auch an Veranstaltungen in Davos seien „Protagonisten und Förderer der unheilvollen Agenda des Wokismus, die dem Westen so viel Schaden zugefügt haben“, aufgetreten.
In Anlehnung an einen Satz, den Trump in seiner jüngsten Inaugurationsrede verwendet hatte, betonte Milei, dass das internationale „goldene Zeitalter“ der Freiheit nicht kommen könne, wenn „diese abwegige Ideologie“ bleibe. „Andernfalls wird das Schicksal des Westens dasselbe sein wie das aller Zivilisationen, die sich von den zerstörerischen Ideologien der Vergangenheit haben überwältigen lassen“.

Gegen Feminismus, Gender-Ideologie, Klimawandel, Migration
Milei wörtlich: „Woke ist das Krebsgeschwür, das ausgerottet werden muss. Er hat unsere Institutionen, unsere Universitäten, unsere Medien und sogar unsere supranationalen Organisationen kolonisiert“. Ziel des „Wokismus“ sei es, „Kritik und Widerspruch“ zum Schweigen zu bringen. „Feminismus, Gleichheit, Gender-Ideologie, Klimawandel, Abtreibung und Einwanderung sind alle Köpfe desselben Monsters, dessen Ziel es ist, den Vormarsch des Staates zu rechtfertigen“, fügte er hinzu.
Der argentinische Präsident fuhr fort: „Dies ist die große Epidemie unserer Zeit, die geheilt werden muss. Es ist der Krebs, der entfernt werden muss“. Der argentinische Präsident verteidigte auch die Werte der westlichen Zivilisation. „Der Westen stellt den Höhepunkt der menschlichen Spezies dar. Wir sind das Produkt der Kombination der griechisch-römischen und der jüdisch-christlichen Kultur.“ Der „Wokismus“ hingegen sei das Produkt einer „Umkehrung der westlichen Werte“. Für Milei steht fest: „Solange wir diese Ideologie nicht aus unserer Kultur, aus der westlichen Gesellschaft und sogar aus der menschlichen Spezies entfernt haben, werden wir nicht in der Lage sein, uns in Richtung Fortschritt zu bewegen“, sagte er.
Argentinien war „lange Zeit vom Sozialismus infiziert“
In ähnlicher Weise lobte Javier Milei die Errungenschaften Argentiniens während seiner ersten Amtszeit: „Argentinien ist zu einem weltweiten Vorbild für finanzpolitische Verantwortung geworden, für die Einhaltung unserer Verpflichtungen, für die Beendigung des Inflationsproblems und auch für eine neue Art der Politik, die darin besteht, den Menschen die Wahrheit ins Gesicht zu sagen und darauf zu vertrauen, dass sie sie verstehen werden“, sagte das Staatsoberhaupt. „Ich habe ihnen gesagt, dass dies der Beginn eines neuen Argentiniens ist, das lange Zeit vom Sozialismus infiziert war“. Aber: „Sozialismus in all seinen Formen endet immer im Elend.“
Zum ersten Mal seit 2010 hat Argentinien ein Jahr mit einem Haushaltsüberschuss abgeschlossen. Die Mehreinnahmen beliefen sich 2024 auf umgerechnet 1,6 Milliarden Euro, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Javier Milei gelang es zudem, die Inflation in seinem ersten Amtsjahr auf 117,8 Prozent fast zu halbieren.

„Es bildet sich eine Allianz aller Nationen, die frei sein wollen“
Die Unterstützung für Argentiniens Weg sei gewachsen, meinte der Staatspräsident. Ein Jahr nach seiner ersten Rede in Davos fühle er sich „nicht mehr so allein“, sagte Milei. „Langsam bildet sich eine internationale Allianz aller Nationen, die frei sein wollen und die Ideen der Freiheit annehmen.“ In jedem Winkel der Erde habe er Partner für diesen Kampf gefunden – „vom wunderbaren Elon Musk bis zur kämpferischen Italienerin, meiner lieben Freundin Giorgia Meloni; von [Nayib] Bukele in El Salvador bis zu Viktor Orban in Ungarn; von Benjamin Netanyahu in Israel bis zu Donald Trump in den Vereinigten Staaten“.
Und: „Die politischen Rezepte der letzten Jahrzehnte sind gescheitert“, betonte Milei. „Heute erleben wir eine globale Erschöpfung dieses Systems, das uns in den letzten Jahrzehnten dominiert hat.“ Milei übte auch schonungslose Kritik an internationalen Organisationen, die sich dem Kampf gegen den Klimawandel verschrieben haben.
Kommentare