Am Montagabend haben pro-palästinensische Demonstrationen in der Westschweiz den Bahnverkehr weitgehend lahmgelegt. Laut den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) konnten zahlreiche Züge nicht mehr rechtzeitig in die Depots fahren, was zu Ausfällen und erheblichen Verspätungen führte.

In Genf besetzten gegen 18:15 Uhr fast 1000 Menschen die Gleise 3 und 4 im Bahnhof Cornavin. Mit Slogans und Transparenten drückten sie ihre Solidarität mit den Menschen in Gaza und mit einem humanitären Schiff aus, das von der israelischen Armee geentert wurde. Durch die Blockade wurde der Zugverkehr auf vier Gleisen gestoppt. Laut Polizei wurde eine Person wegen Sachbeschädigung festgenommen. Gegen 19:30 Uhr löste sich die Versammlung auf.

Weitere Demonstranten in Lausanne

Wenig später folgte in Lausanne eine zweite Protestaktion: Rund 2000 Personen blockierten ab 20 Uhr mehrere Gleise und riefen pro-palästinensische Parolen. Der gesamte Bahnverkehr kam für einige Dutzend Minuten zum Erliegen, ehe die Gruppe den Bahnhof verließ und sich in Richtung Oberstadt bewegte.

Auch am Dienstagmorgen bleibt der Bahnverkehr in der Westschweiz eingeschränkt. Die SBB spricht von stark reduzierter Zug- und Sitzplatzverfügbarkeit. Reisenden wird dringend empfohlen, sich vor Fahrtantritt im Online-Fahrplan über aktuelle Verspätungen und Ausfälle zu informieren. Eine rasche Normalisierung der Lage ist derzeit nicht absehbar.