
Psychiater analysiert: J.D. Vance stürzt deutsche Politiker in eine Identitätskrise!
J.D. Vance als Schocktherapie: Seine Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz brachte deutsche Politiker in Rage. Der Grund? Der US-Vize kränkte das überhöhte Ego der Entscheidungsträger, sagt Psychiater Raphael Bonelli. PS: Die gesamte Rede gibt’s unten zum Nachlesen.

Trumps zweiter Mann löste in München Empörung aus – und das nicht zufällig. Der österreichische Neurowissenschaftler und Psychiater Raphael Bonelli hat sich sowohl die Rede von US-Vize J.D. Vance als auch die darauf folgenden Reaktionen genau angesehen. Sein Urteil: Beide sind „bemerkenswert“.
Bonellis Befund: Vance sprach unverblümt Tabus an – wohlwissend, dass seine Worte „nicht gut ankommen“. Das Ergebnis? Empörung auf breiter Front – aber keine einzige inhaltliche Widerlegung. Stattdessen entlarvten die Reaktionen typische Abwehrmechanismen wie Verdrängung, Leugnung und Abwertung, die auf eine kognitive Dissonanz bei den Entscheidungsträgern hindeuten. Der US-Vizepräsident hinterfragte ihr überhöhtes Selbstbild – und das löste einen inneren Konflikt bei ihnen aus.
Vance reizt die Schmerzpunkte der deutschen Politik
Zur Erinnerung: Vance warnt vor Zensur, kritisiert die „Brandmauer“ gegen die AfD, sieht die Meinungsfreiheit in Europa bedroht, fordert eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Anliegen der Bürger und ein Ende der unkontrollierten Migration.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Kanzler Olaf Scholz (SPD) meinte: „Was hier gesagt wurde, das irritiert.“ Unionschef Friedrich Merz fand die Worte „fast schon übergriffig“, SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius urteilte: „Die Demokratie wurde infrage gestellt. Das ist nicht akzeptabel.“

Besonders heftig fielen die Angriffe öffentlich-rechtlicher Journalisten aus. Bonelli: Manche hätten die Rede „entweder nicht verstanden – oder sich aus Abwehrmechanismen heraus gar nicht erst mit ihr auseinandersetzen können.“
Psychologische Abwehrmechanismen statt Argumente
Für Bonelli sind die wütenden Reaktionen deutscher Politiker vor allem psychologisch interessant. Seine Feststellung: „Alle waren ganz, ganz schrecklich empört.“ Dahinter steckten klassische Abwehrmechanismen.
Der US-Vize habe verdrängte und geleugnete Fakten angesprochen, die verdrängt und geleugnet würden. Bei Verdrängung werden unangenehme Wahrheiten ins Unbewusste abgeschoben, um eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Bei der Leugnung werden Fakten wie etwa die unerfreulichen Konsequenzen der Migrationsproblematik negiert – selbst wenn es eindeutige Beweise gibt.

Spricht jemand wie Vance das aber an, dann folgt die Abwertung: „Man geht nicht auf das Argument ein, sondern attackiert den Kritiker.“ Typischerweise suggeriere man so: „Der hat doch keine Ahnung.“ Typisch seien auch Formulierungen wie: „Die Rede ist enttäuschend.“ Bonellis Fazit: „Je mehr man einen Kritiker abwertet, desto weniger muss man sich mit seiner eigentlichen Kritik befassen.“

Das zentrale Thema: Meinungsfreiheit
Bonelli hebt hervor, dass J.D. Vance ein zentrales Problem anspricht: Den immer enger werdenden Meinungskorridor. Der Psychiater pflichtet bei: „Wir schaffen es heute nicht mehr, alle Meinungen zuzulassen.“. Auch Thomas Gottschalk sei für ähnliche Aussagen heftig kritisiert worden.
Letztlich habe Vance das Offensichtliche ausgesprochen: „Der Kaiser ist nackt!“ Doch statt sich mit seinen Argumenten auseinanderzusetzen, reagieren Politiker und Medien empört und verbittert. Zum Schluss lädt Bonelli sein Publikum ein: „Hören Sie sich die Rede selbst an – und bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.“
Der exxpress bringt hier die vollständige Rede verschriftlicht, für jene, die sie nachlesen wollen.
Rede von US-Vizepräsident J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz
Vielen Dank an alle versammelten Delegierten, Persönlichkeiten und Medienvertreter und vor allem vielen Dank an den Gastgeber der Münchner Sicherheitskonferenz für die Ausrichtung dieser großartigen Veranstaltung. Wir freuen uns natürlich, hier zu sein. Ich wollte heute natürlich über unsere gemeinsamen Werte sprechen.
München und seine Menschen: Ein Zeichen der Stärke trotz des Attentats
Es ist großartig, wieder in Deutschland zu sein. Wie Sie gehört haben, war ich letztes Jahr als US-Senator hier. Ich habe Außenminister David Lamian scherzhaft sagen hören, dass wir beide letztes Jahr andere Jobs hatten als jetzt, aber jetzt ist die Zeit für alle unsere Länder gekommen, für uns alle, die wir das Glück hatten, von unseren jeweiligen Völkern politische Macht erhalten zu haben, um sie weise zu nutzen, um ihr Leben zu verbessern.
Ich möchte sagen, dass ich während meines Aufenthaltes hier froh war, die letzten 48 Stunden außerhalb der Mauern dieser Konferenz verbringen zu können, und ich war sehr beeindruckt von der Gastfreundschaft der Menschen, auch wenn sie natürlich immer noch unter den Folgen des gestrigen schrecklichen Anschlags leiden.
Ich war zum ersten Mal mit meiner Frau in München, die mich heute auf einer privaten Reise begleitet. Ich habe die Stadt München immer geliebt, ich habe ihre Menschen immer geliebt, und ich möchte nur sagen, dass wir sehr bewegt sind und dass unsere Gedanken und unsere Gebete bei München sind und bei allen, die von dem Bösen betroffen sind, das dieser schönen Stadt angetan wurde. Wir denken an Euch, wir beten für Euch und wir werden Euch in den nächsten Tagen und Wochen ganz sicher unterstützen.
Europäische Sicherheit: Verantwortung und Rolle der USA
Ich hoffe, das ist nicht der letzte Applaus, den ich bekomme, aber wir sind natürlich auf dieser Konferenz zusammengekommen, um über Sicherheit zu sprechen. Normalerweise denken wir dabei an Bedrohungen unserer äußeren Sicherheit. Aber während die Trump-Administration sehr besorgt um die europäische Sicherheit ist und glaubt, dass wir ein vernünftiges Abkommen zwischen Russland und der Ukraine erreichen können, glauben wir auch, dass es in den kommenden Jahren wichtig sein wird, dass Europa ein hohes Maß an Verantwortung für seine eigene Verteidigung übernimmt.
Die wahre Bedrohung: Europas Rückzug von seinen eigenen Werten
Die Bedrohung, die mich in Bezug auf Europa am meisten beunruhigt, ist nicht Russland, nicht China, es ist kein anderer externer Akteur, was mich beunruhigt, ist die Bedrohung von innen, der Rückzug Europas von einigen seiner grundlegendsten Werte, Werte, die wir mit den Vereinigten Staaten von Amerika teilen.
Ich war überrascht, als kürzlich ein ehemaliger EU-Kommissar im Fernsehen auftrat und sich darüber freute, dass die rumänische Regierung gerade eine ganze Wahl annulliert hatte. Er warnte davor, dass das Gleiche auch in Deutschland passieren könnte, wenn es nicht nach Plan läuft. Diese unbekümmerten Äußerungen sind für amerikanische Ohren schockierend.
Demokratie verteidigen heißt Demokratie leben
Jahrelang hat man uns erzählt, alles, was wir finanzieren und unterstützen, geschehe im Namen unserer gemeinsamen demokratischen Werte, alles von unserer Ukraine-Politik bis zur digitalen Zensur wurde als Verteidigung der Demokratie dargestellt. Aber wenn wir sehen, dass europäische Gerichte kürzlich Wahlen annulliert haben und hochrangige Beamte damit drohen, weitere zu annullieren, dann müssen wir uns fragen, ob wir einen angemessen hohen Standard haben, und wir müssen uns fragen, weil ich im Grunde glaube, dass wir im selben Team sind. Wir dürfen nicht nur über demokratische Werte reden, wir müssen sie auch leben.
Lehren aus dem Kalten Krieg nicht vergessen
Nun, in der lebhaften Erinnerung vieler von Ihnen hier im Saal hat der Kalte Krieg die Verteidiger der Demokratie gegen weitaus tyrannischere Kräfte auf diesem Kontinent gestellt, und wenn Sie sich die Seite in diesem Kampf anschauen, die Dissidenten zensierte, die Wahlen annullierte, dann waren sie sicherlich nicht die Guten, und Gott sei Dank haben sie den Kalten Krieg verloren.
Sie haben verloren, weil sie die außerordentlichen Segnungen der Freiheit, die Freiheit zu überraschen, Fehler zu machen, zu erfinden, zu konstruieren, nicht zu schätzen und zu respektieren wussten. Es zeigt sich, dass man Innovation oder Kreativität nicht verordnen kann, genauso wenig wie man den Menschen vorschreiben kann, was sie denken, fühlen oder glauben sollen, und wir glauben, dass diese Dinge eng miteinander verbunden sind.
Europas gefährlicher Weg: Zensur und Einschränkung der Meinungsfreiheit
Wenn ich mir Europa heute anschaue, ist es leider manchmal nicht so klar, was mit einigen der Gewinner des Kalten Krieges passiert ist. Ich schaue nach Brüssel, wo EU-Kommissare den Bürgern verkünden, dass sie beabsichtigen, soziale Medien in Zeiten ziviler Unruhen abzuschalten, nachdem sie deren hasserfüllten Inhalt als Zitat bewertet haben.
Oder in jenem Land, in dem die Polizei an einem so genannten Aktionstag gegen Frauenfeindlichkeit im Internet Razzien gegen Bürger durchführte, die verdächtigt wurden, antifeministische Kommentare im Internet gepostet zu haben. Ich blicke bereits nach Schweden, wo die Regierung vor zwei Wochen einen christlichen Aktivisten verurteilte, weil er an Koranverbrennungen teilgenommen hatte, die zur Ermordung seines Freundes führten. Wie der Richter in seinem Fall erschreckend feststellte, gewähren die schwedischen Gesetze, die angeblich die Meinungsfreiheit schützen sollen, in Wirklichkeit nicht die Freiheit, alles zu tun oder zu sagen, ohne die Gruppe, die diesen Glauben hat, zu beleidigen.
Großbritannien: Wenn selbst das stille Gebet kriminalisiert wird
Am beunruhigendsten ist vielleicht mein Blick auf unsere lieben Freunde im Vereinigten Königreich, wo die Rücknahme der Gewissensrechte die Grundfreiheiten, insbesondere die religiösen Freiheiten, ins Visier genommen hat. Vor etwas mehr als zwei Jahren klagte die britische Regierung Adam Smith-Connor, einen 50-jährigen Physiotherapeuten und Armeeveteranen, eines abscheulichen Verbrechens an, weil er sich 50 Meter von einer Abtreibungsklinik entfernt aufgehalten und drei Minuten lang schweigend gebetet hatte. Als die britische Polizei ihn entdeckte und wissen wollte, wofür er betete, antwortete Adam schlicht, für sein ungeborenes Kind, das er und seine frühere Freundin vor Jahren abgetrieben hatten. Jetzt waren die Beamten nicht mehr zu halten. Adam wurde für schuldig befunden, gegen das neue Pufferzonengesetz der Regierung verstoßen zu haben, das stille Gebete und andere Handlungen kriminalisiert, die die Entscheidung einer Person im Umkreis von 200 Metern einer Abtreibungseinrichtung beeinflussen könnten. Er wurde verurteilt, der Staatsanwaltschaft Tausende Pfund an Gerichtskosten zu zahlen.
Nun, ich wünschte, ich könnte sagen, dass dies ein Ausrutscher war, ein einmaliges, verrücktes Beispiel eines schlecht geschriebenen Gesetzes, das gegen eine einzelne Person angewandt wurde. Aber nein, im vergangenen Oktober, vor nur wenigen Monaten, begann die schottische Regierung, Briefe an Bürger zu verteilen, deren Häuser in so genannten Sicherheitszonen liegen. Darin wurden sie gewarnt, dass selbst privates Beten in den eigenen vier Wänden gegen das Gesetz verstoßen könnte. Natürlich forderte die Regierung die Leser auf, alle Mitbürger zu melden, die eines Gedankenverbrechens verdächtigt würden – in Großbritannien und in ganz Europa.
Zensur als transatlantische Gefahr
Ich fürchte, die Meinungsfreiheit ist auf dem Rückzug, und im Interesse der Komödie, meine Freunde, aber auch im Interesse der Wahrheit, muss ich zugeben, dass die lautesten Stimmen für Zensur manchmal nicht aus Europa kommen, sondern aus meinem eigenen Land, wo die vorherige Regierung Social-Media-Unternehmen bedroht und schikaniert hat, um so genannte Fehlinformationen zu zensieren. Fehlinformationen wie die, dass das Coronavirus wahrscheinlich aus einem Labor in China entwichen sei. Unsere eigene Regierung hat private Unternehmen ermutigt, Menschen zum Schweigen zu bringen, die es wagten, etwas zu sagen, was offensichtlich wahr ist.
Meinungsfreiheit als Gemeinschaftsaufgabe
Ich komme heute also nicht nur mit einer Feststellung, sondern auch mit einem Angebot, und so wie beide Regierungen verzweifelt zu sein schienen, Menschen zum Schweigen zu bringen, die ihre Meinung äußerten, würde die Trump-Administration genau das Gegenteil tun, und ich hoffe, dass wir dabei zusammenarbeiten können. In Washington ist ein neuer Sheriff in der Stadt, und unter der Führung von Donald Trump werden wir vielleicht nicht einer Meinung sein, aber wir werden für ihr Recht kämpfen, ihre Meinung öffentlich zu äußern, ob wir das wollen oder nicht.
Demokratie ist stärker als digitale Werbung
Sie mögen es falsch finden, dass Russland Anzeigen in sozialen Medien kauft, um Wahlen zu beeinflussen. Sie können es sogar auf der Weltbühne verurteilen, aber wenn ihre Demokratie von ein paar hunderttausend Dollar digitaler Werbung aus einem fremden Land zerstört werden kann, dann war sie von Anfang an nicht sehr stark.
Die gute Nachricht ist, dass ich zufällig glaube, dass eure Demokratien weit weniger zerbrechlich sind, als viele zu befürchten scheinen, und ich glaube wirklich, dass sie noch stärker werden, wenn wir unseren Bürgern erlauben, ihre Meinung zu äußern.
Dialog statt Ausgrenzung
Auch hier gilt: Wir müssen nicht mit allem und jedem einverstanden sein, was diese Leute sagen, aber wenn sie eine wichtige Wählerschaft repräsentieren, wenn politische Führer eine wichtige Wählerschaft repräsentieren, dann ist es unsere Aufgabe, mit ihnen zumindest einen Dialog zu führen.
Für viele von uns auf der anderen Seite des Atlantiks sieht es immer mehr so aus, als ob sich hinter hässlichen Wörtern aus der Sowjetzeit wie Desinformation und Fehlinformation alte festgefahrene Interessen verbergen, die es einfach nicht mögen, wenn jemand mit einer alternativen Sichtweise eine andere Meinung äußert oder, Gott bewahre, anders abstimmt oder, schlimmer noch, eine Wahl gewinnt.
Europas Rolle in seiner eigenen Sicherheitsarchitektur
Dies ist eine Sicherheitskonferenz und ich bin mir sicher, dass Sie alle hierher gekommen sind, um darüber zu sprechen, wie genau Sie die Verteidigungsausgaben in den nächsten Jahren nach einem neuen Ziel erhöhen wollen, und das ist großartig. Denn Präsident Trump hat sehr deutlich gemacht, dass er glaubt, dass unsere europäischen Freunde in Zukunft eine größere Rolle auf diesem Kontinent spielen müssen.
Ich glaube nicht, dass er das Wort Spaltung hören will, aber wir glauben, dass es ein wichtiger Teil eines gemeinsamen Bündnisses ist, dass die Europäer mehr Verantwortung übernehmen, während Amerika sich auf die Teile der Welt konzentriert, die in großer Gefahr sind. Ich habe in meinen Gesprächen viel gehört und ich habe viele, viele gute Gespräche mit vielen Menschen in diesem Saal geführt.
Sicherheit erfordert eine klare Vision
Ich habe viel darüber gehört, wofür man sich verteidigen muss, und das ist natürlich wichtig, aber was mir ein bisschen unklarer erschien und was sicherlich auch für viele Bürgerinnen und Bürger in Europa wichtig ist, ist, wofür genau sie sich verteidigen, was ist die positive Vision, die dieses gemeinsame Sicherheitsabkommen, das wir alle für so wichtig halten, mit Leben erfüllt. Und ich bin zutiefst davon überzeugt, dass es keine Sicherheit gibt, wenn man Angst vor der Stimme, der Meinung und dem Gewissen der eigenen Bürger hat.
Europas größte Krise: Angst vor den eigenen Wählern
Europa steht vor vielen Herausforderungen, aber die Krise, in der sich dieser Kontinent heute befindet, die Krise, die uns alle betrifft, ist eine Krise, die wir selbst verursacht haben. Wenn Sie Angst vor Ihren eigenen Wählern haben, dann kann Amerika nichts für Sie tun, und Sie können auch nichts für das amerikanische Volk tun, das mich und Präsident Trump gewählt hat. Sie brauchen demokratische Mandate, um in den kommenden Jahren etwas zu erreichen.
Starke Mandate für eine starke Zukunft
Haben wir nichts daraus gelernt, dass schwache Mandate zu instabilen Ergebnissen führen, aber es gibt so viele wertvolle Dinge, die man mit der Art von demokratischem Mandat erreichen kann, von dem ich glaube, dass es entstehen wird, wenn man den Stimmen der eigenen Bürger mehr Beachtung schenkt.
Wenn wir wettbewerbsfähige Volkswirtschaften haben wollen, wenn wir bezahlbare Energie und sichere Versorgungsketten haben wollen, dann brauchen wir Mandate, um zu regieren, weil man schwierige Entscheidungen treffen muss, um all diese Dinge zu genießen, und natürlich wissen wir das in Amerika sehr gut.
Demokratie lässt sich nicht durch Zensur verteidigen
Man kann kein demokratisches Mandat gewinnen, indem man seine Gegner zensiert oder ins Gefängnis steckt, sei es der Oppositionsführer, sei es eine bescheidene Christin, die in ihrem eigenen Haus betet, sei es ein Journalist, der versucht, Nachrichten zu bringen.
Migration – Europas drängendste Herausforderung
Und von allen drängenden Herausforderungen, denen sich die hier vertretenen Nationen gegenübersehen, ist meines Erachtens keine dringender als die Massenmigration.
Zuwanderung auf Rekordniveau
Heute kommt fast jeder fünfte Einwohner dieses Landes aus dem Ausland. Das ist natürlich ein Rekord. Übrigens ist eine ähnliche Zahl in den Vereinigten Staaten auch ein Rekord. Die Zahl der Einwanderer aus Nicht-EU-Ländern in die EU hat sich allein zwischen 2021 und 2022 verdoppelt. Und natürlich ist die Zahl seitdem noch viel stärker gestiegen, und wir wissen, dass diese Situation nicht aus dem Nichts entstanden ist.
Die Folgen politischer Fehlentscheidungen
Sie ist das Ergebnis einer Reihe bewusster Entscheidungen, die Politiker auf dem ganzen Kontinent und in anderen Teilen der Welt im Laufe eines Jahrzehnts getroffen haben. Wir haben gestern hier in dieser Stadt gesehen, welche Vorstellungen, welche Schrecken diese Entscheidungen hervorgebracht haben. Natürlich kann ich das nicht sagen, ohne an die schrecklichen Opfer zu denken, die einen schönen Wintertag in München ruiniert haben. Unsere Gedanken und Gebete sind und bleiben bei ihnen, aber warum ist das passiert?
Ein Muster wiederholt sich
Es ist eine schreckliche Geschichte, aber eine, die wir in Europa und leider auch in den Vereinigten Staaten schon viel zu oft gehört haben. Ein Asylbewerber, oft ein junger Mann Mitte 20, der der Polizei bereits bekannt ist, rast mit einem Auto in eine Menschenmenge und zerstört eine Gemeinschaft.
Wie oft müssen wir noch solche erschütternden Rückschläge erleben, bevor wir den Kurs ändern und unserer gemeinsamen Zivilisation eine neue Richtung geben? Kein Wähler auf diesem Kontinent ist zu den Urnen gegangen, um die Schleusen für Millionen unkontrollierter Einwanderer zu öffnen.
Wachsende Ablehnung unkontrollierter Migration
Aber wissen Sie, wofür sie gestimmt haben? In England haben sie für den Brexit gestimmt, und ob es einem gefällt oder nicht, sie haben dafür gestimmt, und immer mehr Menschen in ganz Europa stimmen für politische Führer, die versprechen, der unkontrollierten Migration ein Ende zu setzen.
Nun, zufällig stimme ich dem sehr zu, ich stimme vielen ernsthaften Bedenken zu, aber sie müssen mir nicht zustimmen. Ich glaube einfach, dass die Menschen sich Sorgen machen. Sie sorgen sich um ihre Häuser, sie sorgen sich um ihre Träume, sie sorgen sich um ihre Sicherheit und darum, dass sie für sich und ihre Kinder sorgen können. Und sie sind klug.
Bürger sind keine Zahnräder in einer globalen Maschine
Ich glaube, das ist eines der wichtigsten Dinge, die ich in meiner kurzen Zeit in der Politik gelernt habe. Im Gegensatz zu dem, was man ein paar Berge weiter in Davos hört, sehen sich die Bürger aller unserer Nationen im Allgemeinen nicht als dressierte Tiere oder austauschbare Rädchen in einer globalen Wirtschaft.
Demokratie bedeutet, die Sorgen der Bürger ernst zu nehmen
Es ist nicht verwunderlich, dass sie nicht von ihren Führern hin- und hergeschoben oder ständig ignoriert werden wollen. Es ist die Aufgabe der Demokratie, diese großen Fragen an der Wahlurne zu entscheiden. Ich glaube nicht, dass es uns schützt, wenn wir die Menschen zurückweisen, wenn wir ihre Sorgen ignorieren, oder schlimmer noch, wenn wir die Medien abschalten, Wahlen absagen oder die Menschen vom politischen Prozess ausschließen.
Meinungsunterdrückung ist der sicherste Weg zur Zerstörung der Demokratie
Tatsächlich ist der sicherste Weg, die Demokratie zu zerstören und seine Meinung zu äußern, Wahlen nicht zu beeinflussen, selbst wenn Leute Meinungen äußern, die außerhalb ihres eigenen Landes liegen, und selbst wenn diese Leute sehr einflussreich sind.
Glauben Sie mir, ich sage das mit Humor, wenn die amerikanische Demokratie zehn Jahre Greta Thunberg aushalten kann, dann kann sie auch ein paar Monate Elon Musk aushalten.
Millionen Wähler nicht ernst zu nehmen, ist eine Gefahr für die Demokratie
Aber was die deutsche Demokratie, was keine Demokratie, weder die amerikanische, noch die deutsche, noch die europäische, überleben wird, ist, Millionen von Wählern zu sagen, dass ihre Gedanken, ihre Sorgen, ihre Sehnsüchte, ihre Bitten um Hilfe ungültig sind, dass sie es nicht wert sind, überhaupt zur Kenntnis genommen zu werden. Demokratie beruht auf dem heiligen Grundsatz, dass die Stimme des Volkes zählt. Entweder man hält sich daran oder man lässt es bleiben.
Vertrauen in die Zukunft durch echte Volksvertretung
Die Europäer, das Volk hat eine Stimme, die europäischen Politiker haben eine Wahl, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir keine Angst vor der Zukunft haben müssen. Sie können akzeptieren, was ihr Volk ihnen sagt, auch wenn es sie überrascht, auch wenn sie anderer Meinung sind. Wenn sie das können, dann können sie mit Sicherheit und Vertrauen in die Zukunft blicken, weil sie wissen, dass hinter jedem von ihnen die Nation steht, und das ist für mich die große Magie der Demokratie. Sie liegt nicht in diesen steinernen Gebäuden oder in den schönen Hotels, sie liegt nicht einmal in den großen Institutionen, die wir als Gesellschaft gemeinsam aufgebaut haben.
Die wahre Kraft der Demokratie liegt in der Stimme des Volkes
An die Demokratie zu glauben bedeutet zu verstehen, dass jeder unserer Bürger Weisheit besitzt und eine Stimme hat, und wenn wir uns weigern, auf diese Stimme zu hören, werden auch unsere erfolgreichsten Kämpfe wenig erreichen.
Papst Johannes Paul II., der meiner Meinung nach einer der außergewöhnlichsten Verfechter der Demokratie auf diesem Kontinent war, sagte einmal: “Habt keine Angst, wir sollten keine Angst vor unseren Bürgern haben, auch wenn sie Meinungen äußern, die nicht mit denen ihrer Führer übereinstimmen.
Vielen Dank euch allen. Viel Glück euch allen. Gott segne euch.
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