Wer die Brutalität der islamistischen Terror-Miliz Hamas kennt, weiß, dass ihre Kritiker mit ihrem Leben spielen. Am Dienstag zogen Hunderte Palästinenser durch die Straßen von Beit Lahia im nördlichen Gazastreifen, um gegen die Hamas zu demonstrieren. Die Demonstranten sehen in der Terror-Organisation den Hauptverantwortlichen für die Fortsetzung der blutigen Angriffe der israelischen Armee in Gaza.

Manche schwenkten weiße Flaggen, andere hielten Transparente hoch mit Sätzen wie “Stoppt den Krieg” oder “Kinder in Palästina wollen leben”. Ausserdem belegen mehrere Videos, dass zahlreiche Demonstranten Parolen wie “Raus mit der Hamas!”, “Hamas-Terroristen!” oder “Ja zu Frieden, nein zur Hamas!” skandierten.

Proteste im Gazastreifen sind rar – vor allem solche, die sich gegen die islamistische Terrororganisation richten, die die Küstenenklave seit 2007 mit eiserner Faust regiert und ihre Kritiker in der Regel rasch mundtot macht. Auch am Dienstag sollen laut Medienberichten maskierte und bewaffnete Hamas-Mitglieder versucht haben, die Proteste gewaltsam aufzulösen.

IMAGO/APAimages

In Gaza herrscht unvorstellbares Elend

Dennoch kam es im Verlauf des Tages auch an anderen Orten im Gazastreifen zu spontanen Protesten. Auch am Mittwoch gingen die Proteste in Beit Lahia weiter, zudem protestierten Hunderte in einem Viertel der Stadt Gaza.

In dem von Israel hermetisch abgeriegelten Gazastreifen leben heute knapp zwei Millionen Menschen zusammengepfercht auf kleinstem Raum. Armut und Hunger sind tägliche Begleiter der meisten Bewohner von Gaza.

Obendrein hat die israelische Armee in einem Rachefeldzug als Antwort auf das Massaker der Hamas in Israel (7. Oktober 2023) große Teile des palästinensischen Autonomiegebiets dem Erdboden gleichgemacht – mit Zehntausenden zivilen Menschenopfern, darunter vielen Kindern. Laut Beobachtern herrscht in Gaza ein schier unvorstellbares Elend.

Kämpfer der islamistischen Terrororganisation HamasIMAGO/ Middle East Images