Der Sieg der Konservativen von Ministerpräsident Luís Montenegro (Bündnis Aliança Democrática) bei der vorgezogenen Parlamentswahl in Portugal stand ganz im Schatten des Vormarschs der Rechtspartei Chega.

Chega lieferte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den zweiten Platz mit der Sozialistischen Partei (PS). Die PS hatte vor etwas mehr als einem Jahr Portugaln noch mit absoluter Mehrheit regiert. Noch in der Wahlnacht kündigte PS-Chef Pedro Nuno Santos geknickt seinen Rücktritt an.

Ausgelassener Jubel dagegen bei Chega: “Wir haben das seit 50 Jahren herrschende Zweiparteiensystem getötet”, jubelte Parteichef André Ventura vor laufenden Kameras. Unter dem ohrenbetäubenden Freudengeschrei von Hunderten Anhängern waren die Aussagen des 42-jährigen Rechtsprofessors kaum zu vernehmen. Die Partei hatte erst vor einem Jahr 18 Prozent der Wählerstimmen errungen. Nun erreichte sie knapp 23 Prozent – seit ihrer Gründung im Jahr 2019 geht es mit Chega stetig bergauf.

Der freiheitliche EU-Politiker Harald VilimskyGETTYIMAGES/Getty

FPÖ freut sich mit Schwesternpartei

Gejubelt wurde auch bei der Schwesternpartei von Chega, der FPÖ. “Dieses Wahlergebnis zeigt, dass der Kurs unserer portugiesischen Freunde, die Teil unserer Fraktion ‘Patriots for Europe’ (Patrioten für Europa; Anm.) sind, stimmt“, erklärte am Montag, der freiheitliche EU-Delegationsleiter Harald Vilimsky.

Und Vilimsky weiter: “Immer mehr Bürger wenden sich von den etablierten Systemparteien ab und unterstützen patriotische Kräfte, die Klartext reden und im Interesse der eigenen Bevölkerung handeln.”

Der freiheitliche EU-Politiker misst dem Ergebnis von Chega denn auch große Bedeutung bei: „Das ist ein historischer Erfolg, der zeigt, dass patriotische Bewegungen die richtigen Antworten auf die brennenden Fragen unserer Zeit haben – bei Migration, Sicherheit und nationaler Selbstbestimmung.”