Die Ukraine kann für das kommende Jahr mit massiver internationaler Unterstützung rechnen. Das jüngste Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im sogenannten „Ramstein“-Format brachte Rekordzusagen – sowohl in finanzieller als auch technologischer Hinsicht.

„Im Jahr 2025 wird die Sicherheitsunterstützung das Niveau aller bisherigen Kriegsjahre übertreffen“, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov nach höchst zufrieden. „Unsere Partner bleiben verlässlich und entschlossen.“

Umerov dankt Europa – und greift nach Putins eingefrorenem Geld: „2025 wird das Jahr der Rekordhilfe – für Drohnen, Raketen und den Sieg!“GETTYIMAGES/Kevin Dietsch

Großbritannien liefert 100.000 Drohnen

Das Vereinigte Königreich kündigte ein gewaltiges Militärpaket im Umfang von 4,5 Milliarden Pfund an – umgerechnet mehr als 5,3 Milliarden Euro.

Darin enthalten: 350 Millionen Pfund für die Lieferung von 100.000 Drohnen, 247 Millionen Pfund für die Ausbildung ukrainischer Soldaten.

Deutschland finanziert Raketen „Made in Ukraine“

Deutschland genehmigte ein weiteres Fünf-Milliarden-Euro-Paket, das unter anderem Folgendes umfasst: Langstreckenwaffen, die in der Ukraine produziert werden sollen, sowie moderne Luftabwehrsysteme, Munition und konventionelle Waffen.

Der Bundestag hat diesem Paket bereits zugestimmt.

Merz und Selenskyj in Berlin vereint: Am Kanzleramt bekräftigt Deutschland seine Milliardenhilfe – für Waffen und Ausbildung der Ukraine.GETTYIMAGES/Emmanuele Contini/NurPhoto

Niederlande und Belgien: Milliarden aus Westeuropa

Die Niederlande stellen 400 Millionen Euro für ein Minenabwehrschiff, Patrouillenboote und maritime Drohnen zur Verfügung.

Belgien kündigte eine langfristige Unterstützung von einer Milliarde Euro jährlich bis 2029 an – inklusive weiterer Minenabwehrschiffe.

Dänisches Modell: Europas Milliarden fließen direkt in ukrainische Waffenfabriken

In den höchsten Tönen preist Umerov das neue „Dänische Modell“: Es sei „ein einzigartiger Mechanismus zur direkten Unterstützung der ukrainischen Rüstungsindustrie. Es zeigt das Vertrauen in unsere Armee, das Anerkennen der Fähigkeiten unserer Hersteller – und ist ein greifbarer Beitrag zur Stärkung der ukrainischen Verteidigungskräfte.“

Ein Teil der internationalen Hilfe wird direkt in die ukrainische Rüstungsindustrie investiert. Bereits 2025 soll das Modell 1,3 Milliarden Euro mobilisieren – mit einem ersten Paket von 428 Millionen Euro. Beteiligt sind: Dänemark, Schweden, Kanada, Norwegen und Island.

Das Ziel: Produktion ukrainischer Artillerie, Drohnen, Raketen und Panzerabwehrsysteme – im eigenen Land, für die eigene Armee.

Brisant: Finanziert mit Putins eingefrorenem Vermögen

Erstmals sollen auch Erlöse aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen für die Waffenproduktion verwendet werden. „Das ist eine Investition in unseren Sieg – und in die Sicherheit ganz Europas“, schwärmt Umerov.

Die Initiative gilt als rechtlich umstritten – doch mehrere westliche Staaten drängen auf genau diese Nutzung russischer Gelder als Signal und Sanktionsmaßnahme.

EU-Rüstungsfabriken in der Ukraine?

Laut Umerov plant Kiew darüber hinaus: ukrainische Investitionen in NATO-Staaten und den Aufbau europäischer Verteidigungsproduktion auf ukrainischem Boden.

Die Ukraine wird damit zunehmend zu einem strategischen Rüstungsstandort Europas – mit westlicher Finanzierung, Know-how und politischen Rückhalt.

Umerov schloss in einem Beitrag auf X mit Dankesworten an seine Kollegen: „Ich danke meinen Freunden Minister Healey (UK) und Minister Pistorius (Deutschland) für ihre Führungsrolle. Unsere Einheit bringt einen gerechten Frieden näher.“