
Rekordhilfe für Ukraine – mit Putins eingefrorenem Geld
Noch nie flossen so viele Milliarden in die Ukraine: Beim 28. Ramstein-Treffen sagten europäische Staaten eine beispiellose Militärhilfe für 2025 zu, darunter Drohnen, Raketen und Investitionen. Besonders brisant: Erstmals soll ein Teil mit Erlösen aus eingefrorenem russischem Vermögen finanziert werden.

Die Ukraine kann für das kommende Jahr mit massiver internationaler Unterstützung rechnen. Das jüngste Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe im sogenannten „Ramstein“-Format brachte Rekordzusagen – sowohl in finanzieller als auch technologischer Hinsicht.
„Im Jahr 2025 wird die Sicherheitsunterstützung das Niveau aller bisherigen Kriegsjahre übertreffen“, erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerov nach höchst zufrieden. „Unsere Partner bleiben verlässlich und entschlossen.“

Großbritannien liefert 100.000 Drohnen
Das Vereinigte Königreich kündigte ein gewaltiges Militärpaket im Umfang von 4,5 Milliarden Pfund an – umgerechnet mehr als 5,3 Milliarden Euro.
Darin enthalten: 350 Millionen Pfund für die Lieferung von 100.000 Drohnen, 247 Millionen Pfund für die Ausbildung ukrainischer Soldaten.
Deutschland finanziert Raketen „Made in Ukraine“
Deutschland genehmigte ein weiteres Fünf-Milliarden-Euro-Paket, das unter anderem Folgendes umfasst: Langstreckenwaffen, die in der Ukraine produziert werden sollen, sowie moderne Luftabwehrsysteme, Munition und konventionelle Waffen.
Der Bundestag hat diesem Paket bereits zugestimmt.

Niederlande und Belgien: Milliarden aus Westeuropa
Die Niederlande stellen 400 Millionen Euro für ein Minenabwehrschiff, Patrouillenboote und maritime Drohnen zur Verfügung.
Belgien kündigte eine langfristige Unterstützung von einer Milliarde Euro jährlich bis 2029 an – inklusive weiterer Minenabwehrschiffe.
The 28th meeting of the Ukraine Defense Contact Group ("Ramstein" format) has once again confirmed: our partners remain reliable and resolute in supporting Ukraine.
— Rustem Umerov (@rustem_umerov) June 5, 2025
We have achieved significant results — in 2025, security assistance will surpass the levels of all previous years… pic.twitter.com/Ox2pvzbQSN
Dänisches Modell: Europas Milliarden fließen direkt in ukrainische Waffenfabriken
In den höchsten Tönen preist Umerov das neue „Dänische Modell“: Es sei „ein einzigartiger Mechanismus zur direkten Unterstützung der ukrainischen Rüstungsindustrie. Es zeigt das Vertrauen in unsere Armee, das Anerkennen der Fähigkeiten unserer Hersteller – und ist ein greifbarer Beitrag zur Stärkung der ukrainischen Verteidigungskräfte.“
Ein Teil der internationalen Hilfe wird direkt in die ukrainische Rüstungsindustrie investiert. Bereits 2025 soll das Modell 1,3 Milliarden Euro mobilisieren – mit einem ersten Paket von 428 Millionen Euro. Beteiligt sind: Dänemark, Schweden, Kanada, Norwegen und Island.
Das Ziel: Produktion ukrainischer Artillerie, Drohnen, Raketen und Panzerabwehrsysteme – im eigenen Land, für die eigene Armee.
Brisant: Finanziert mit Putins eingefrorenem Vermögen
Erstmals sollen auch Erlöse aus eingefrorenem russischem Staatsvermögen für die Waffenproduktion verwendet werden. „Das ist eine Investition in unseren Sieg – und in die Sicherheit ganz Europas“, schwärmt Umerov.
Die Initiative gilt als rechtlich umstritten – doch mehrere westliche Staaten drängen auf genau diese Nutzung russischer Gelder als Signal und Sanktionsmaßnahme.
EU-Rüstungsfabriken in der Ukraine?
Laut Umerov plant Kiew darüber hinaus: ukrainische Investitionen in NATO-Staaten und den Aufbau europäischer Verteidigungsproduktion auf ukrainischem Boden.
Die Ukraine wird damit zunehmend zu einem strategischen Rüstungsstandort Europas – mit westlicher Finanzierung, Know-how und politischen Rückhalt.
Umerov schloss in einem Beitrag auf X mit Dankesworten an seine Kollegen: „Ich danke meinen Freunden Minister Healey (UK) und Minister Pistorius (Deutschland) für ihre Führungsrolle. Unsere Einheit bringt einen gerechten Frieden näher.“
Defense support for Ukraine under the “Danish model” will scale up to €1.3 billion already in 2025. A portion of this funding will come from the proceeds of frozen Russian assets.
— Rustem Umerov (@rustem_umerov) June 5, 2025
This is an investment in our victory — in weapons produced in Ukraine, and in the security of all… pic.twitter.com/IsUiBP4UJI
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