
SPÖ Burgenland will mehr Geld und Schulen für Volksgruppen
Die SPÖ Burgenland hat am Montag vom Bund gefordert, die im Rahmen der Budget-Konsolidierung vorgesehene Kürzung der Volksgruppenförderung wieder zurückzunehmen und finanzielle Mittel zumindest im bisherigen Ausmaß zur Verfügung zu stellen.

Außerdem soll der Rechtsanspruch auf zweisprachige Bildung auf Gebiete außerhalb der autochthonen Siedlungen ausgeweitet werden. Beides sei wichtig, um Sprache und kulturelle Vielfalt weiterzutragen, meinte Klubchef Roland Fürst.
Drei der sechs anerkannten Volksgruppen Österreichs seien im Burgenland beheimatet: die Burgenlandkroaten und -roma sowie die burgenländischen Ungarn. “Sie sind ein unverzichtbarer Bestandteil unserer kulturellen Identität”, betonte Fürst. Die geplanten Kürzungen – 189.000 Euro weniger im Jahr 2025 und 599.000 Euro weniger 2026 – würden zulasten kleinerer, lokaler Initiativen gehen. Die Forderung, 2025 und 2026 zumindest so viel Geld wie bisher bereitzustellen, soll im Landtag am kommenden Donnerstag mit einem Dringlichkeitsantrag bekräftigt werden.
Zweisprachige Schulen außerhalb der autochthonen Siedlungen gefordert
Nach der Sommerpause soll der Landtag im September die Forderung nach einer Öffnung des Rechtsanspruchs auf zweisprachige Bildung für die Volksgruppen beschließen. Derzeit gilt dieser nur in den autochthonen Gebieten – zu wenig, findet Landtagspräsidentin und SPÖ-Volksgruppensprecherin Astrid Eisenkopf: “Die Volksgruppen sind mobiler geworden. Viele Burgenlandkroaten und -ungarn sind mittlerweile in Wien angesiedelt und sollten auch dort eine Schule bekommen.”
Eine Sonderbestimmung im Privatschulgesetz soll zweisprachige Privatschulen in Ballungszentren außerhalb der autochthonen Siedlungen ermöglichen und für bereits bestehende private Bildungseinrichtungen mit zweisprachigem Unterricht soll ausreichend Geld zur Verfügung gestellt werden, um diesen aufrechtzuerhalten, meinte Eisenkopf. An den steirischen Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) will das Burgenland herantreten, um sich für Bildung für die slowenische Minderheit und mehr Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg einzusetzen.
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