Super-Wahljahr: Die Arbeiterkammer-Wahl im Überblick
Europawahl, Nationalratswahl und zwei Landtagswahlen – im Super-Wahljahr 2024 gibt es zudem noch eine Wahl, über die kaum jemand spricht: Die Arbeiterkammerwahl. Der eXXpress hat den Überblick.
Die Arbeiterkammerwahl in Österreich findet alle fünf Jahre statt. In der österreichischen Hauptstadt finden die Wahlen vom 10. bis 23. April 2024 statt, auch in Niederösterreich und im Burgenland gilt dieser Termin. In Salzburg, Vorarlberg und Tirol wurde bereits gewählt – alle weiteren Termine finden Sie in der unterstehenden Übersicht.
Welche Parteien kann ich in Wien wählen?
Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG): Die FSG ist die Fraktion der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ) innerhalb der Arbeiterkammer und setzt sich für die Interessen der Arbeitnehmer ein.
FCG-ÖAAB: Die Wahlplattform setzt sich aus der Fraktion Christlicher Gewerkschafter:innen und dem Österreichischen Arbeitnehmer:innen Bund zusammen und steht für christlich-soziale Werte.
Fraktion Gewerkschaftlicher Linksblock (GLB): Der GLB ist eine linksgerichtete Fraktion innerhalb der Arbeiterkammer, die von der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) unterstützt wird und sich für soziale Gerechtigkeit und Arbeitnehmerrechte einsetzt.
Freie Liste der Unabhängigen Gewerkschafter (FLUG): Die FLUG ist eine unabhängige Gewerkschaftsliste, die sich für die Interessen der Arbeitnehmer einsetzt, ohne an eine bestimmte politische Partei gebunden zu sein.
Alternative und Grüne Gewerkschafter (AUGE/UG): Diese Liste setzt sich für alternative und grüne Ansätze in der Gewerkschaftspolitik ein.
Freiheitliche Arbeitnehmer (FA-FPÖ): Die Freiheitlichen Arbeitnehmer fungieren als Interessenvertretung der Arbeitnehmer innerhalb der Freiheitlichen und gehören zu den sechs anerkannten politischen Fraktionen im Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB). Damit ist die Arbeitnehmerorganisation der FPÖ auch in die österreichische Sozialpartnerschaft integriert und stellt dadurch auch bundesweit eine größere Anzahl an Betriebsräten.
Bewegung für direkte Demokratie in der Arbeitswelt (BDFA): Die BDFA setzt sich für mehr Mitbestimmung und direkte Demokratie in der Arbeitswelt ein.
Die Unabhängigen (DU): Diese Liste vertritt unabhängige Positionen und setzt sich für die Rechte der Arbeitnehmer ein.
Sobald alle Listen der AK-Wahl 2024 in Wien bekannt sind, finden Sie sie hier.
Wer darf wählen?
Stimmberechtigt sind unabhängig von der Staatsbürgerschaft im Wesentlichen alle Arbeitnehmer, die nicht im öffentlichen Dienst tätig sind. Für diese gibt es ja eigene Personalvertretungswahlen. Auch Arbeitslose können teilnehmen, sofern sie nicht mehr als ein Jahr ohne Beschäftigung sind.
Geringe Wahlbeteiligung 2019
2019 betrug die Wahlbeteiligung bundesweit 38,7 Prozent, was historisch dem zweitschlechtesten Wert entspricht. Ob dieser wenigstens gehalten oder gar gesteigert werden kann, ist schwer abzuschätzen. Denn die Voraussetzungen sind durchaus anders als vor fünf Jahren. Die Corona-Pandemie hat “Home Office” zur Normalität gemacht. Ob es der Beteiligung schadet, wenn weniger Dienstnehmer an den Arbeitsstätten, wo Wahllokale aufgebaut sind, anwesend sind, wird die Wahl zeigen.
An sich gibt es ja Alternativen, in erster Linie die Stimmabgabe via Briefwahl. Aber auch in vielen AK-Einrichtungen kann man sein Votum abgeben. Zum Beispiel in Wien sind zusätzlich Wahlbusse im Einsatz.
Wahl soll so einfach wie möglich gehalten werden
Die Arbeiterkammer ist bemüht, ihren Mitgliedern die Wahl 2024 so einfach wie möglich zu machen, wie die AK-Direktorin in Salzburg, Cornelia Schmidjell, zum Auftakt erklärte. “Das Motto lautet: Die AK-Wahl kommt zu den Beschäftigten und nicht umgekehrt.” Wer nicht im eigenen Betrieb wählt, bekommt automatisch eine Wahlkarte zugesandt. Bereits jetzt können jene, die im Allgemeinen Wahlsprengel erfasst sind, ihre Stimme per Briefwahl abgeben.
Kommentare