
Trotz Sparpaket: Die Steiermark investiert Millionensumme in den Klimaschutz
Trotz knapper Kassen investiert die Steiermark hohe Summen in den Klimaschutz: Es drängt sich jedoch zunehmend die Frage auf, ob diese Mittel nicht andernorts dringender gebraucht würden.
Der neue „Klimarückblick Steiermark“, gemeinsam erstellt vom Land Steiermark und unabhängigen Fachleuten, stellt dem Jahr 2024 ein klares Zeugnis aus: Es war das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Selbst ein ungewöhnlich kühler Mai ändert nichts an dieser Bilanz. „Das, was weltweit passiert, setzt sich in Europa, in Österreich und in der Steiermark fort. Wir haben in Österreich 8,8 Grad Mitteltemperatur für 2024, Steiermark waren sogar 8,9 Grad. Wenn man das mit einer älteren Periode vergleicht, war dieses Jahr um circa drei Grad zu warm“, erklärt Alexander Podesser von GeoSphere Austria in Graz.
Millionen für Rückhaltebecken, Beregnung, Wassertransfer
Als Reaktion darauf will das Land weiterhin tief in die Tasche greifen. Die Liste der Maßnahmen ist lang: Rückhaltebecken, Frostberegnungsanlagen, Wildbachverbauungen – allesamt kostspielige Projekte. Agrarlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) nennt ein besonders ambitioniertes Vorhaben: „Ein weiteres Projekt, das noch keinen so großen Bekanntheitsgrad hat, ist das Projekt Wasserland Steiermark, wo wir bis zum Jahr 2050 viele Millionen Euro investieren werden müssen, um für einen steirischen Wasserausgleich zu sorgen.“ Ziel sei es, in Trockenphasen Wasser aus dem nassen Norden in den dürregefährdeten Südosten zu leiten.
Klimaschutz ohne Grenzen – aber mit Nebenwirkungen?
So sinnvoll einzelne Maßnahmen im Einzelfall auch sein mögen – die Frage bleibt: Wäre ein Teil dieser Mittel nicht ebenso dringend im Gesundheitswesen, im Ausbau der Straßen oder für die Sanierung von Bildungseinrichtungen nötig? Die Priorisierung von Klimaprojekten erfolgt in einer Zeit, in der Menschen über eine mangelnde Gesundheitsversorgung klagen, Brücken gesperrt werden müssen und der soziale Wohnbau ausgebremst ist. Ob der auf politischer Ebene gewählte Weg der Richtige ist, gilt stark anzuzweifeln.
Kommentare