Die Huthi-Miliz im Jemen wollen angeblich ihre Waffen niederlegen. Das verkündete Donald Trump im Weißen Haus. „Die Huthis haben uns mitgeteilt, dass sie nicht mehr kämpfen wollen – und wir werden das respektieren und die Bombardierungen einstellen“, erklärte der US-Präsident beim Treffen mit dem neuen kanadischen Premierminister Mark Carney. Und weiter: „Sie sagten: ‚Bitte bombardiert uns nicht mehr – wir greifen eure Schiffe nicht mehr an.‘“

Huthi-Piraten am Werk: Mitten im Roten Meer kapern Huthi-Kämpfer den Frachter „Galaxy Leader“.GETTYIMAGES/Houthi Movement

Keine Bestätigung aus dem Jemen

Von den Huthis selbst gab es zunächst keine Reaktion. Erst vor wenigen Tagen hatten sie nach israelischen Luftangriffen auf den Flughafen von Sanaa Rache geschworen. Sie sprachen von „israelisch-amerikanischen Angriffen“, die nicht unbeantwortet bleiben würden. Am Wochenende schlug zuvor eine Huthi-Rakete in der Nähe des Flughafens Ben Gurion bei Tel Aviv ein – Israel reagierte mit massiven Luftschlägen auf Ziele im Jemen, bei denen mindestens drei Menschen starben und 38 verletzt wurden.

„Tod Amerika, Tod Israel“: Tausende Huthi-Anhänger skandieren in Sanaa gegen die USA und Israel.GETTYIMAGES/Mohammed Hamoud

Huthis rekrutierten noch im Dezember Kämpfer für Gaza

Noch im Dezember 2023 präsentierte die Huthi-Miliz öffentlich neue Rekruten, die zur Unterstützung der Palästinenser in den Gazastreifen entsendet werden sollten. Diese Bilder kontrastieren stark mit Trumps Darstellung eines plötzlich friedenswilligen Gegners. In der Region sind daher viele skeptisch, ob die Ankündigung tatsächlich auf einer Einigung beruht – oder eher eine einseitige Interpretation Trumps ist.

Studentinnen in Jemens Hauptstadt Sanaa tragen bei einer Demo für Gaza eine Raketen-Attrappe mit Palästina-Flagge und dem Bild von Hisbollah-Chef Nasrallah.GETTYIMAGES/Mohammed Hamoud

Trump kündigt neue Nahost-Reise an

Trump kündigte an, in den kommenden Tagen eine große Erklärung vor seiner Nahost-Reise machen zu wollen – möglicherweise schon am Donnerstag oder Freitag. Ab Mitte Mai soll er Saudi-Arabien besuchen und dort ein Gipfeltreffen mit den Golfstaaten abhalten. Es wäre sein erster offizieller Auslandsbesuch seit seinem Amtsantritt im Januar.

Huthi-Angriffe auf Seerouten – und Trumps Gegenschläge

Seit Monaten attackieren die mit dem Iran verbündeten Huthis Schiffe im Roten Meer – angeblich aus Solidarität mit der Hamas im Gaza-Krieg. Die USA reagierten mit Luftangriffen, um die internationale Schifffahrt zu sichern. Doch immer wieder kam es zu Eskalationen, zuletzt mit israelischen Vergeltungsschlägen auf zivile und militärische Infrastruktur im Jemen.