“We will drill, baby, drill!” (“Wir werden bohren, Baby, bohren!”). Das sagte der neue US-Präsident Donald Trump gestern, Montag, bei seiner Angelobungsrede in Washington. Mit “bohren” meinte  Trump unmissverständlich die Erhöhung der Erdölförderung in den USA, nicht zuletzt in Alaska.

Um die Erdölproduktion anzukurbeln, widerrief Trump die von seinem Vorgänger im Weißen Haus, Joe Biden, angeordneten Beschränkungen für die Förderung im nördlichsten Bundesstaat der USA. Darüber hinaus beschloss er in einer seiner ersten Amtshandlungen als US-Präsident den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen per Dekret.

Bei seiner Angelobungsrede kündigte Trump überdies an, die Subventionen für den Kauf von Elektroautos streichen zu wollen. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus am Montagabend sprach er sich außerdem gegen eine weitere Förderung der Windenergie aus.

Der Aufschrei der Grünen wird in wohl wenig jucken: US-Präsident Donald TrumpIMAGO/ABACAPRESS

Die Grünen in Österreich und Deutschland sind entsetzt

Angesichts seines umstrittenen Vorgehens übten die österreichischen Grünen scharfe Kritik am neuen US-Präsidenten: “Trump leugnet den menschengemachten Klimawandel und gefährdet so den globalen Kampf gegen die Klimakrise.”

In Deutschland schlug der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, in die gleiche Kerbe. Er kritisierte den Austritt aus dem Pariser Klimaschutzabkommen als “fatales Signal an die Welt”.

Habeck sprach sich darüber hinaus für ein selbstbewusstes und selbstbestimmtes Vorgehen Deutschlands gegenüber der neuen politischen Führung in den USA aus. Man solle gegenüber Trump zwar mit „einer ausgestreckten Hand agieren“, sich aber nicht „grenzenlos die Hand wegschlagen lassen“, betonte der Grünen-Politiker. Zusatz: „Wir sollten nicht im Duckmäusertum ankriechen.“

Robert Habeck (Grüne): "Ein fatales Signal an die Welt"GETTYIMAGES/Sean Gallup / Staff