Er attackierte monatelang Joe Biden für milliardenschwere Ukraine-Hilfen – jetzt liefert Donald Trump selbst Waffen an Kiew. Aber auf seine eigene Weise: clever, indirekt und ohne US-Steuergelder. Die Waffen gehen an die NATO – und von dort weiter an Selenskyj. Bezahlt wird von Brüssel.

Gegenüber NBC News erklärte der US-Präsident: „Wir schicken Waffen an die NATO, und die NATO wird die vollen Kosten für diese Waffen erstatten.“

Laut Axios läuft das Ganze als „indirektes Waffenprogramm“: Die USA verkaufen Rüstungsgüter an NATO-Partner – mit dem Ziel, dass diese sie an die Ukraine weiterreichen. Keine direkte Hilfe – aber ein strategischer Schritt mit Signalwirkung.

„Frust über Putin brachte Kurswechsel“

Trump hatte bislang keine neuen Waffenpakete genehmigt, sondern nur bereits beschlossene Lieferungen aus der Biden-Ära durchgewunken. Doch in den vergangenen Tagen sei der Frust über Putins anhaltende Angriffe auf ukrainische Städte gewachsen, berichten Regierungsbeamte. Laut Axios sagte ein Insider: „Alles ist eine Verhandlung.“

Trump wolle offenbar zeigen, dass er Härte gegen Russland zeigen kann – aber auf seine Weise. Er verkauft Waffen, statt sie zu verschenken. Und lässt sich von der NATO bezahlen. So kann er behaupten, er „hilft“ nicht – sondern „verkauft“ nur.

Offensivwaffen nicht ausgeschlossen

Die geplanten Lieferungen sollen laut Axios nicht nur Luftabwehrsysteme, sondern auch offensive Raketen umfassen. Genannt werden u. a. Patriot-Systeme und Mittelstreckenraketen im Gesamtwert von rund 300 Millionen Dollar. Die nötige Vollmacht hat Trump – sie erlaubt es ihm, direkt auf US-Militärbestände zuzugreifen.

Auch Sanktionen gegen Russland in Planung

Neben den Waffen erwägt Trump auch ein neues Sanktionspaket gegen Russland, das vom republikanischen Senator Lindsey Graham angestoßen wurde. Allerdings will sich Trump dabei volle Kontrolle sichern – er verlangt „100 Prozent Flexibilität“, um Sanktionen bei Bedarf zurückzunehmen.

Trump umgeht seine Basis – geschickt

Trumps Wählerschaft ist traditionell skeptisch, wenn es um US-Einmischung in den Ukraine-Krieg geht. Viele lehnen weitere Waffenlieferungen ab. Mit dem Umweg über die NATO und der „Verkaufs-Rhetorik“ versucht Trump, den Balanceakt zwischen Realpolitik und Basisbindung zu meistern.

Ob es funktioniert, ist offen. Klar ist aber: Der neue Kurs ist eine Kehrtwende – und ein Warnsignal für Moskau.