
Trump will Gaza räumen und Bewohner in arabischen Ländern unterbringen
Die anderthalb Millionen Bewohner des Gazastreifens sollten umgesiedelt werden, sagte US-Präsident Donald Trump vor Journalisten, und zwar nach Ägypten und Jordanien, wo er bereits ein sehr gutes Gespräch mit König Abdullah II. geführt habe. Die Umsiedlung könne vorübergehend oder dauerhaft sein.

US-Präsident Donald Trump hat sich dafür ausgesprochen, den weitgehend zerstörten Gazastreifen zu räumen und die dort lebenden Palästinenser in arabischen Ländern unterzubringen. Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One nach Angaben mitreisender Journalisten. Es gehe um eineinhalb Millionen Menschen, “und wir werden das Gebiet einfach gründlich säubern”, so Trump.

Terrorkämpfer der Hamas mischen sich während der Kämpfe unter Zivilisten
Seit Beginn des Gaza-Krieges zwischen der Terrororganisation Hamas und Israel ist der Küstenstreifen zerstört worden. Ein Hauptgrund dafür ist, dass die Hamas die Zivilbevölkerung in dem dicht besiedelten Gebiet als menschliche Schutzschilde missbraucht. Auch die Terrorkämpfer kleideten sich während der Kämpfe in Zivil, um nicht erkannt zu werden. Erst seit dem jüngsten Geiseldeal mit Israel, der die Kämpfe vorläufig beendete und bisher zur Rückkehr von insgesamt sieben israelischen Geiseln führte, zeigen sich die Terroristen wieder in Militäruniformen.
US-Präsident bezeichnet Gebiet als Brachland
Der Gazastreifen sei im wahrsten Sinne des Wortes eine Abrissbrache, fast alles werde abgerissen und die Menschen würden dort sterben, sagte Trump laut mitreisenden Journalisten. Er würde es daher vorziehen, mit einigen arabischen Nationen zusammenzuarbeiten, um Häuser an einem anderen Ort zu bauen, wo die Palästinenser vielleicht einmal in Frieden leben könnten. Das könne vorübergehend oder langfristig sein, antwortete er auf eine entsprechende Journalistenfrage.

US-Präsident bezeichnet Gebiet als Brachland
Im Laufe der Jahrhunderte habe es dort viele, viele Konflikte gegeben. Es müsse etwas geschehen. Er habe bereits mit König Abdullah II. von Jordanien gesprochen und ein sehr gutes Gespräch gehabt. Der Monarch beherberge Millionen von Palästinensern und tue dies auf eine sehr menschliche Art und Weise. Jordanien habe bei der Unterbringung der Palästinenser Großartiges geleistet. Er habe dem König gesagt, dass er sich freuen würde, wenn er noch mehr Palästinenser aufnehmen könnte, denn er schaue sich gerade den ganzen Gazastreifen an und es sei ein Chaos. Er wolle bald mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel-Fattah al-Sisi sprechen. Er wünsche sich, dass auch Ägypten Menschen aufnehme.
Trump liefert schwere Bomben an Israel
“Viele Dinge, die von Israel bestellt und bezahlt, aber von Biden nicht verschickt wurden, sind nun auf dem Weg!”, schrieb Trump auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social. Im vergangenen Jahr hatte die US-Regierung von Präsident Joe Biden eine Lieferung der schweren Bomben aus Sorge gestoppt, sie könnten in bewohnten Gebieten in dem abgeriegelten Gazastreifen eingesetzt werden.
Israel wirft der Hamas Verstöße gegen Geisel-Deal vor
Israel warf unterdessen der Hamas vor, mit der am Samstag erfolgten Freilassung von vier Soldatinnen im Austausch gegen palästinensische Häftlinge gegen das Abkommen über eine Waffenruhe verstoßen zu haben. Demnach hätte die Hamas zunächst zivile weibliche Geiseln freilassen müssen. Eine hätte demnach am Samstag freikommen müsse. Solange sie nicht freigelassen werde, werde man Palästinensern die Rückkehr in den Norden Gazas nicht erlauben, hieß es.
Die Hamas übte prompt Kritik an Israels Entscheidung. Israel warf den Islamisten außerdem vor, nicht wie vereinbart bis Ende des Tages mitgeteilt zu haben, welche der 26 restlichen in der ersten Phase des Abkommens freizulassenden Geiseln noch am Leben sind, berichteten israelische Medien. Das Abkommen sieht vor, dass in der ersten Phase innerhalb von sechs Wochen 33 aus Israel Entführte im Austausch für 1.904 palästinensische Häftlinge freigelassen werden, alle anderen Geiseln sollen später freikommen. Bisher kamen sieben Geiseln frei. Israel entließ im Gegenzug rund 300 Häftlinge.
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