Auch die USA haben in den vergangenen Jahren eine Migrationskrise erlebt. Auf ihrem Höhepunkt wurden im Dezember 2023 mehr als 11.000 illegale Übertritte an einem Tag an der Südgrenze registriert. Doch damit soll nun Schluss sein. Bereits in der ersten Amtswoche von Donald Trump rutschte die Zahl bis Sonntag auf unter 600. „Fox News“-Reporter Bill Melugin ist fassungslos: So einen Einbruch habe er noch nie erlebt, gesteht er.

Melugin wörtlich: „Quellen zufolge hat die Grenzpolizei am Sonntag an der Südgrenze nur 582 illegale Grenzübertritte registriert, wobei in keinem der neun Sektoren die Zahl von 200 überschritten wurde. So wenig habe ich in meiner gesamten Berichterstattung über die Grenze noch nie gesehen“.

Sofortmaßnahmen seit Trumps Amtsantritt: US-Marines errichten Stacheldraht an der Südgrenze zu Mexiko bei San Ysidro, Kalifornien.APA/AFP/US Department of Defense/Kyle Chan

Zuletzt waren die Zahlen auch unter Biden niedriger, in der letzten Woche seiner Amtszeit „schwankten sie zwischen 1.200 und 1.400 illegalen Grenzübertritten pro Tag, aber seit Trumps Amtsantritt sind die Zahlen regelrecht eingebrochen“. Von den 582 illegalen Grenzübertritten ereigneten sich zudem nur 60 im Sektor Del Rio. Während des Rekordhochs Ende 2023 wurden allein in Del Rio 4.000 registriert.

Trumps Knallhart-Kurs: Notstand, Abschiebungen, US-Militär

Präsident Donald Trump hat nach seiner Amtseinführung umgehend einen nationalen Notstand an der Südgrenze ausgerufen und die sofortige Abschiebung von Migranten ohne Möglichkeit auf Asyl angeordnet. Er werde „die katastrophale Invasion unseres Landes abwehren“, kündigte Trump in seiner Antrittsrede an. „Wir werden damit beginnen, Millionen und Abermillionen krimineller Ausländer dorthin zurückzuschicken, woher sie gekommen sind.“

Trump begann seine zweite Amtszeit mit einer Reihe von Exekutivmaßnahmen, um die illegale Migration zu beenden.APA/AFP/US Department of Defense/Lance Cpl. Caleb Goodwin

Zudem schickte Trump das US-Militär an die Grenze: Bislang waren es 1.500 Soldaten, der Präsident erwägt derzeit, insgesamt bis zu 10.000 Soldaten einzusetzen. Darüber hinaus ordnete Donald Trump die Fortsetzung des Mauerbaus an und beendete weitere Bewährungsprogramme, darunter die Verfahren für Kubaner, Haitianer, Nicaraguaner und Venezolaner.

Hausdurchsuchungen und Verhaftungen tausender illegaler Einwanderer

Die Einwanderungs- und Zollbehörden begannen darüber hinaus mit Hausdurchsuchungen in Städten, die als Zufluchtsorte für illegale Einwanderer gelten. In der ersten Woche wurden landesweit mehr als 7.300 illegale Einwanderer festgenommen, davon allein 1.179 am Sonntag. Trumps neu ernannter Grenzschützer Tom Homan erklärte: „Unsere Grenze ist geschlossen“ und schwor, die Abschiebungen täglich fortzusetzen, bis Millionen illegaler Einwanderer aus dem Land abgeschoben seien.

Gegenüber ABC News sagte Homan: „Sie werden sehen, dass die Zahl der Verhaftungen im ganzen Land stetig zunimmt“. Ziel sei es, „so viele wie möglich abzuschieben“. Homas: „Wenn Sie sich illegal im Land aufhalten, sind Sie dran, weil es nicht in Ordnung ist, die Gesetze dieses Landes zu brechen.“

Illegale Grenzübertritte sank in der ersten Woche um 63 Prozent

Davon abgesehen werden nicht mehr „1.500 Migranten pro Tag über die CBP One-Handy-App an den Einreisestellen freigelassen, weil Trump das Programm sofort gestoppt hat“, wie Bill Melugin anmerkt. Die von Trump gestoppte CBP One-App aus der Biden-Ära ermöglichte es Migranten, an Einreisepunkten Termine zu vereinbaren, um im Rahmen eines humanitären Gnadenerweises in die USA einreisen zu können. Auch diese Entscheidung Trumps scheint Wirkung zu zeigen.

Insgesamt sank die Zahl der an der Südgrenze ankommenden Migranten in der ersten Woche von Trumps zweiter Amtszeit um mehr als 63 Prozent, wie Fox News berichtete. Zwischen dem 20. und 26. Januar kam es zu 7.287 Begegnungen zwischen Grenzpolizisten und Migranten – mit stetig sinkender Tendenz: Am 20. Jänner wurden noch 1.073 illegale Grenzübertritte registriert, am folgenden Tag nur noch 736 und am 26. Januar schließlich 582. In den letzten sieben Tagen der Biden-Administration (13.-19. Jänner) waren es noch 20.086 Begegnungen – fast dreimal so viele.

Melugin berichtete regelmäßig von der Südgrenze. Noch im Dezember hatten unzählige illegale Migranten versucht, die Grenze zu überqueren:

„Es ist noch sehr früh – wir werden sehen, ob diese unglaublich niedrigen Zahlen Bestand haben, vor allem im Frühjahr“, schloss Melugin.