
Türkische Kulturgemeinde warnt: In Syrien geschieht ein Völkermord an den Alawiten
Die Türkische Kulturgemeinde in Wien appelliert an die UNO und die EU, die neue islamistische Führung in Syrien nicht durch eine “Appeasement-Politik” zu unterstützen. Die Minderheit der Alawiten werde von der regierenden Hayat Tahrir al-Sham (HTS) verfolgt. Auch die syrischen Christen lebten in Angst, würden ermordet und diskriminiert.

Die Türkische Kulturgemeinde (TKG) in Österreich beklagt einen Völkermord an der alawitischen Minderheit unter der neuen Staatsführung in Syrien. “Vor den Augen der Weltöffentlichkeit findet ein Völkermord an den eingeschüchterten, diskriminierten, verängstigten und verunsicherten syrisch-arabischen Alawiten statt”, heißt es in einer Aussendung der TKG vom Dienstag. Die Familie des gestürzten Machthabers Bashar al-Assad gehört der religiösen Minderheit der Alawiten an.
Neue Regierung hat Alawiten in einigen Städten "von der Landkarte gelöscht"
“Wir fordern die UNO, die EU und die USA auf, den in Syrien stattfindenden genozidalen Völkermord an einer Religionsgemeinschaft nicht durch eine Appeasement-Politik zu unterstützen”, warnt die TKG. Auch Christen in Syrien lebten in Angst, Sorge und unter Bedrohung. Auch sie würden von den islamistischen Milizen IS (Islamischer Staat) und Al Nusra, aus der die nunmehr regierende sunnitisch-islamistische Organisation Hayat Tahrir al-Sham (HTS) hervorging, verfolgt, ermordet und diskriminiert. Sie würden nicht das gleiche Schicksal erleiden wollen wie die arabischen Alawiten in Humus, Laskiye oder Tarsus. Dort habe sie die HTS-Regierung “von der neuen Landkarte gelöscht, wie man gestern an den neuen Pässen und Landkarten sehen konnte”, so TKG.
Vereinten Nationen müssten sofort einschreiten
Die Türkische Kulturgemeinde erinnerte an eine Ende Jänner bei der UNO eingereichte Petition der arabischen Alawiten und mehrerer Nicht-Regierungsorganisation. Die Verbände in Europa rufen dringend dazu auf, “die anhaltende und eskalierende Gewalt gegen die alevitische Gemeinschaft in Syrien, die von Mord, Folter, sexueller Gewalt, Verschwindenlassen und massiver Vertreibung gekennzeichnet sei, als schwere humanitäre Krise einzustufen”. Sie erfordere ein sofortiges und entschiedenes Handeln der Vereinten Nationen. Der systematische Charakter dieser Gräueltaten stelle eine eklatante Verletzung des Völkerrechts dar, einschließlich der Genfer Konventionen, der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und des Übereinkommens über die Verhütung und Bestrafung des Völkermordes.
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