Ukraine-Krieg: Größtes Atomkraftwerk Europas nach Beschuss in Flammen!
Höchste Alarmstufe im AKW Saporischschja: Das größte Atomkraftwerk Europas wurde von russischen Raketen getroffen, ein Block des Kraftwerks ging in Flammen auf. Aufgrund der Kämpfe konnte die Feuerwehr vorerst nicht zum AKW durchdringen, um die Brände zu löschen. Jetzt dürfte das Feuer unter Kontrolle sein.
Im größten Atomkraftwerk Europas, im ukrainischen AKW Saporischschja, ist es in der Nacht auf Freitag durch russischen Beschuss zu einem Brand gekommen. Dabei wurde auch ein Block des Kernkraftwerks getroffen, sagte ein Sprecher der Atomanlage in einem Video im Internetdienst Telegram. Die Betriebsfeuerwehr könne wegen der Kämpfe die Brände nicht löschen.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba forderte ein umgehendes Ende des Beschusses. “Die Russen müssen SOFORT das Feuer einstellen, die Feuerwehr passieren lassen, eine Sicherheitszone einrichten”, betonte er in der Nacht auf Freitag auf Twitter. “Falls es explodiert, wird die Katastrophe zehnmal größer sein als Tschernobyl!”, warnte Kuleba.
Russian army is firing from all sides upon Zaporizhzhia NPP, the largest nuclear power plant in Europe. Fire has already broke out. If it blows up, it will be 10 times larger than Chornobyl! Russians must IMMEDIATELY cease the fire, allow firefighters, establish a security zone!
— Dmytro Kuleba (@DmytroKuleba) March 4, 2022
Die Internationale Atombehörde IAEA schrieb auf Twitter, sie sei in Kontakt mit den ukrainischen Behörden wegen des Brandes. IAEA-Chef Rafael Grossi habe darüber mit dem ukrainischen Premier Denis Schmyhal gesprochen. Grossi habe appelliert, die Kämpfe einzustellen.
Der Nuklearexperte James Acton vom US-Thinktank Carnegie Endowment for International Peace sah in einer ersten Analyse vor allem das Risiko einer Kernschmelze, falls das radioaktive Material nicht weiterhin durchgehend gekühlt wird. “Ich nehme an, dass alle drei Reaktoren (die zuletzt von den sechs Blöcken des Kraftwerkes in Betrieb waren, Anm.) abgeschaltet wurden. In diesem Fall sind alle sechs Reaktoren von Stromversorgung von außen für die Kühlung abhängig”, schrieb der britische Physiker auf Twitter.
Ein Feuer könne die Verbindung zum Stromnetz und zu den Notstromaggregaten zerstören und dadurch die Kühlung stoppen. In diesem Fall könnte es zu einer Kernschmelze kommen, wie es 2011 im japanischen AKW Fukushima 2 nach einem Tsunami geschah, erinnerte Acton.
Folks, PUTIN is a God Damn Mad Man!
— Todd M Sholtis 🇺🇸🇺🇦 (@tms007) March 4, 2022
There is an intense firefight happening right now, next to Europe's largest nuclear power plant #Zaporizhzhia the visible fighting is just 150 meters away from Power Plant Unit 1
We could have a #Chernobyl disaster number 2 on our hands folks! pic.twitter.com/fUe4vjIzCE
Auf den Aufnahmen einer Überwachungskamera auf dem Youtube-Kanal des Kraftwerks stand ein Gebäude in Vollbrand. Laut ukrainischen Medienberichten war ein Verwaltungsgebäude ebenfalls getroffen worden.
Die Bilder der Videokameras zeigten auch Rauchwolken von anderer Seite, außerdem registrierten sie immer wieder heftigen Beschuss. Der Bürgermeister der nahegelegenen Stadt Enerhodar, Dmytro Orlow, forderte in einem Telegram-Video die russischen Kräfte auf, den Beschuss sofort einzustellen.
⚡Note on the fire in #Enerhodar (#Zaporizhzhia Nuclear Power Plant): What is burning appears to be an administrative building, NOT a reactor. The chances of a meltdown are extremely low (this is not Chernobyl 2.0), BUT a shutdown of the plant could cause electricity outages pic.twitter.com/S8KlSvtVB5
— J.J. 🇺🇦 (@JJL_2000) March 4, 2022
Die Anlage von Saporischschja ist das größte Atomkraftwerk Europas und verfügt über sechs Reaktoren. Der älteste Reaktor ging 1984 in Betrieb. Am Donnerstag hatte die ukrainische Regierung der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA gemeldet, russische Infanteristen befänden sich nahe der Stadt Enerhodar wenige Kilometer vom AKW Saporischschja entfernt. IAEA-Chef Grossi hatte daraufhin einen sofortigen Stopp jeglicher Kampfhandlungen in dem Gebiet gefordert.
⚡️⚡️⚡️Surveillance cameras captured moments of the shelling of the #Zaporizhzhia NPP pic.twitter.com/ZNLX4pZeXI
— NEXTA (@nexta_tv) March 4, 2022
❗️❗️Judging by the video from the scene, an administrative building is on fire at the #Zaporizhzhia NPP as a result of shelling. However, the reactors are very close to the shelling site. The shelling continues. pic.twitter.com/CCZiKgclIw
— NEXTA (@nexta_tv) March 4, 2022
⚡️This is what the situation at the #Zaporizhzhia NPP looks like right now pic.twitter.com/1q5qguBMLs
— NEXTA (@nexta_tv) March 3, 2022
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