Umbau mit Signalwirkung: Das US-Außenministerium hat am 13. Juli 1.350 Mitarbeiter entlassen – darunter auch Analysten, die auf Russland und die Ukraine spezialisiert waren. Die Kündigungen betreffen vor allem das Bureau of Intelligence and Research (INR), den Nachrichtendienst des Ministeriums. Wie viele Russland-Experten konkret betroffen sind, ist bislang unklar – einige bleiben weiter im Dienst.

Trumps Verwaltungsreform: Effizienz statt Überbau

Der Schritt ist Teil einer breiten Verwaltungsreform unter Präsident Donald Trump, der das Staatswesen verschlanken und die Effizienz der föderalen Behörden steigern will. Außenminister Marco Rubio verteidigte den Umbau als „bewusste Maßnahme zur Fokussierung und Effizienzsteigerung“.

Friedensabkommen statt Milliardenhilfen?

Trump setzt außenpolitisch auf neue Wege: Statt immer weiterer milliardenschwerer Hilfspakete für die Ukraine will er offenbar weiterhin ein Friedensabkommen mit Moskau anstoßen – unter Einbindung Europas. Die USA sollen laut Trump nicht dauerhaft die Hauptlast tragen.

Zwar wurde militärische Unterstützung zuletzt über die NATO wieder aufgenommen – allerdings mit einer klaren Bedingung: Die Kosten sollen europäische Partner tragen.

Projekte gestrichen, Bürokratie verschlankt

Im Zuge des Sparkurses wurden bereits mehrere Programme beendet:

Die Finanzierung einer Yale-Initiative zur Dokumentation russischer Kindesentführungen wurde eingestellt.
Die Entwicklungsbehörde USAID, ein zentraler Akteur bei der Ukraine-Hilfe, wurde aufgelöst.
Programme zur Untersuchung russischer Kriegsverbrechen wurden beendet oder ausgelagert.
Nun folgt die Umstrukturierung des Analyseapparats im Außenamt. Die Entlassungen seien laut New York Times auch durch die Zusammenlegung mehrerer Büros innerhalb des INR verursacht worden.

Kritik von Altbeamten – Trump bleibt gelassen

Während Kritiker wie die ehemalige Spitzenbeamtin Ellen McCarthy von einer „kurzsichtigen Schwächung der US-Kompetenz“ sprechen, sehen andere in der Neuausrichtung einen strategischen Befreiungsschlag.

Trumps Kurs: Weniger reden, mehr handeln und Konzentration auf das Wesentliche

Der Ukraine-Krieg tritt ins vierte Jahr – doch die geopolitischen Karten werden neu gemischt. Trump verfolgt eine realpolitische Linie: Mehr Verantwortung für Europa, weniger Belastung für US-Steuerzahler, und eine klare Priorisierung innerhalb des Regierungsapparats.

Die Devise lautet: weniger Bürokratie, mehr Strategie – und ein mögliches Friedensabkommen mit Moskau. Die Entlassung dutzender Analysten mag überraschen, doch sie ist Teil eines größeren Plans: Die US-Außenpolitik auf das Wesentliche zu konzentrieren – in einer Welt im Wandel.