Die Waffenruhe hätte um 7.30 Uhr (MEZ) beginnen sollen. Die Hamas hätte die Liste mit den Namen der Geiseln eigentlich schon am Samstag mitteilen müssen. Israel werde Verstöße gegen die Einigung nicht dulden, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.

Gegen 9.45 Uhr berichteten Times of Israels und BBC, dass die Hamas nun auf Telegram die Namen der drei Frauen veröffentlicht habe, die zuerst freigelassen werden sollen. Dabei handelt es sich um Romi Gonen (24), Emily Damari (28) und Doron Steinbrecher (31). Das Geisel-Baby Kfir (1) scheint demnach nicht darunter zu sein.

Die ankündigte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen trat somit israelischen Angaben zufolge um 10.15 Uhr (MEZ) in Kraft.

Romi Gonen (l.), Emily Damari und Doron Steinbrecher (r.): Bald sollen sie wieder bei ihren Angehörigen sein – nach eineinhalb Jahren.NIUS/SCREENSHOT

33 der 98 verblieben Gesine sollen freikommen

Hintergrund: Israel und die Hamas hatten sich auf eine Waffenruhe von zunächst 42 Tagen geeinigt. In der Zeit sollen 33 der 98 im Gazastreifen verbliebenen israelischen Geiseln gegen 1.904 inhaftierte Palästinenser ausgetauscht werden. Unter den Geiseln sind auch Israelis, die zusätzlich die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. In Israel wird davon ausgegangen, dass 34 der Entführten vermutlich tot sind.

Laut der israelischen Regierung ist die Freilassung der ersten drei Geiseln heute um 15 Uhr (MEZ) geplant. Nach israelischen Angaben handelt es sich um drei Zivilistinnen. Etwa zur gleichen Zeit sollen in Israel die ersten rund 90 palästinensischen Häftlinge freigelassen und von Sicherheitskräften entweder ins besetzte Westjordanland oder in den Gazastreifen gebracht werden. Ob es angesichts des verzögerten Beginns der Waffenruhe bei dem Zeitplan bleibt, ist ungewiss. Netanjahu hatte am Vorabend der geplanten Waffenruhe bekräftigt, Israel werde bei einem Scheitern des Abkommens die Kämpfe wiederaufnehmen und alle Kriegsziele durchsetzen, darunter die Zerschlagung der Hamas.

Die erste Phase des Abkommens sieht auch eine schnelle Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln für die mehr als zwei Millionen Bewohner des weitgehend zerstörten Gazastreifens vor, von denen nach UN-Angaben 90 Prozent unter Hunger leiden. Zudem muss sich die israelische Armee aus Bevölkerungszentren im Gazastreifen zurückziehen.

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