Nach den USA will nun auch Argentinien Geschlechtsumwandlungen für Minderjährige verbieten. Ein Sprecher des ultraliberalen argentinischen Präsidenten Javier Milei sagte am Mittwoch, seine Regierung werde ein entsprechendes Gesetz von 2012 ändern, um “Hormonbehandlungen und Operationen zur Körperangleichung für Personen unter 18 Jahren zu verbieten”.

Der Sprecher argumentierte, dass Behandlungen zur Geschlechtsumwandlung ein “ernsthaftes Risiko” für die körperliche und geistige Gesundheit von Minderjährigen darstellten. In vielen Fällen seien die Auswirkungen dieser Behandlungen und Operationen “irreversibel”. Als Beispiele für Länder, in denen der Zugang zur Geschlechtsumwandlung für Minderjährige bereits eingeschränkt sei, nannte der Regierungssprecher Finnland, Schweden, Großbritannien und die USA.

Verlegung in Frauengefängnis soll untersagt werden

Im Zuge der geplanten Gesetzesänderung soll es dem Sprecher zufolge im Sinne der Sicherheit künftig auch Gefängnisinsassen untersagt sein, eine Verlegung “aufgrund einer Geschlechtsumwandlung” zu beantragen. Ein Gefangener, der in einem Männergefängnis inhaftiert sei, könnte somit “nicht mehr darum bitten, in eine Frauenabteilung verlegt zu werden, nur weil er sich als eine solche wahrnimmt”.

LGBTQ-Community ist empört

Die Ankündigung sorgte für Empörung in der argentinischen LGBTQ-Gemeinschaft. Der Präsident könne ein Gesetz “nicht per Dekret” ändern, erklärte der argentinische LGBT+-Verband im Onlinedienst X und kündigte an, das Vorhaben anzufechten.

Nach bisher geltendem Gesetz können Minderjährige Behandlungen zur Geschlechtsumwandlung in Anspruch nehmen, sofern ihre Erziehungsberechtigten oder eine gerichtliche Instanz zustimmen.

Die Entscheidung der argentinischen Regierung erfolgte eine Woche, nachdem US-Präsident Donald Trump Behandlungen zur Geschlechtsumwandlung für Minderjährige unter 19 Jahren per Dekret eingeschränkt hatte. (APA / Red.)