
Wende nach Putin-Gespräch: Warum Trump plötzlich nicht mehr auf Waffenruhe drängt
US-Präsident Donald Trump setzte sich monatelang für eine sofortige Waffenruhe im Ukraine-Krieg ein. Doch plötzlich ist davon keine Rede mehr. Warum? Ein Gespräch mit Wladimir Putin am 19. Mai könnte alles verändert haben – und der Grund dafür ist hochbrisant.
Bis Mitte Mai hatte US-Präsident Donald Trump mehrfach eine sofortige, bedingungslose Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert. Doch seither hat sich der Ton merklich geändert: Statt klarer Forderungen spricht Trump nun nur noch vage von möglichen Friedensgesprächen im Juni – im Vatikan, mit Beteiligung des Papstes. Konkrete Details bleiben aus. Mehrere europäische Regierungschefs zeigen sich irritiert.
Jetzt wird klar: Der Kurswechsel hat einen konkreten Auslöser – und der ist hochbrisant. Trumps Forderungen endeten am 19. Mai – dem Tag, an dem er ein direktes Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin führte. Ein Zufall ist das offenbar nicht.

Hintergrund: Das Gespräch mit Putin und seine Folgen
Wie das Wall Street Journal berichtet, erklärte Trump europäischen Staats- und Regierungschefs kurz nach dem Gespräch mit Putin: Russlands Präsident sei „nicht bereit für Frieden“. Der Grund: Er glaubt, den Krieg zu gewinnen und will ihn daher fortsetzen.
Dies soll Trump in einer Gesprächsrunde am 19. Mai mit mehreren Spitzenpolitikern geäußert haben, darunter Selenskyj, Meloni, Macron, Merz, Stubb, von der Leyen und EU-Ratspräsident Costa.

Zuvor hatte Trump mit Putin telefoniert. Das Gespräch folgte auf gescheiterte Verhandlungen in Istanbul, bei denen Russland nur niedrigrangige Vertreter entsandt hatte. Putin lehnte darin erneut einen Waffenstillstand ab – stattdessen brachte er ein vages Memorandum für mögliche spätere Friedensgespräche ins Spiel. Europäische Teilnehmer zeigten sich laut Axios überrascht, dass Trump trotz allem „relativ zufrieden“ mit dem Verlauf des Gesprächs gewesen sei.
Moskau lehnt Waffenruhe ab – „Wir wollen das nicht mehr“
Kurz darauf bestätigte auch der russische Außenminister Sergej Lawrow öffentlich: Russland habe „kein Interesse“ mehr an einem Waffenstillstand. Die westliche Forderung nach einer 30-tägigen Feuerpause bezeichnete er als „Taktik“, die eigentlichen Ursachen des Krieges würden ignoriert. Lawrow verwies auf gescheiterte Verhandlungen von 2022 und erklärte wörtlich: „Wir haben das schon erlebt, wir wollen das nicht mehr.“

Putin selbst hatte ebenfalls kein Interesse gezeigt, an den Gesprächen in Istanbul teilzunehmen, obwohl Selenskyj ihn zu einem persönlichen Treffen eingeladen hatte. Auch Lawrow blieb den Verhandlungen fern – ein klares Signal, dass Moskau derzeit keine Fortschritte anstrebt.
Was bleibt: Eine verschobene Dynamik
Die Ukraine hatte bereits im März dem US-Vorschlag für einen sofortigen Waffenstillstand zugestimmt. Russland lehnt diesen zurzeit kategorisch ab. Trumps abrupte Kehrtwende deutet darauf hin, dass auch in Washington das Bewusstsein wächst: Ein Waffenstillstand ist mit Putin derzeit nicht zu machen.
Wie es nun weitergeht, bleibt offen. Mitte Juni sollen Gespräche im Vatikan stattfinden – mit geringen Erfolgsaussichten.
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