Wien folgt Paris? Grüne wollen ebenfalls höhere SUV-Parkgebühren
Paris verdreifacht die Parkgebühren für Geländewagen. 225 Euro für nur sechs Stunden Parken – das ist der neue Preis für SUV-Fahrer in der Stadt der Liebe. Die Grünen in Wien schielen schon neidisch nach Paris.
Bei der Bürgerbefragung in Frankreichs Hauptstadt Paris sprachen sich 54,55 Prozent der Teilnehmer für die Verdreichfachung der Parkgebühren für SUV aus. Allerdings hat nur ein kleiner Teil der Einwohner überhaupt abgestimmt: Von 1,3 Millionen Berechtigten nahmen 80.000 an der Abstimmung teil, etwas mehr als 40.000 Personen stimmten für die Erhöhung. Schon vor der Abstimmung gab es heftige Kritik an der Stadtverwaltung. Der Kampf gegen SUV sei nur ein Hintertürchen, um das Auto als Ganzes auszurotten, erklärten Kritiker. Das kümmerte Bürgermeisterin Anne Hidalgo herzlich wenig. Die Parkgebühren werden in der Innenstadt ab sofort von 6 auf 18 Euro pro Stunde erhöht, in den Außenbezirken auf 12 Euro (vorher: 4 Euro). Den Sondertarif sollen ausschließlich Besucher bezahlen.
Grüne wollen Preisstaffelung der Parkgebühren
Dieser Anti-Auto-Kurs kommt bei den Wiener Grünen gut an: Sie fordern ein ähnliches Konzept jetzt auch für die Bundeshauptstadt. Eine teurere Parkgebühr für SUV und Geländewagen soll her, erklärte Heidi Sequenz, zuständige Wiener Landtagsabgeordnete für Stadtplanung und Mobilität. Diese sei „unbedingt“ erforderlich, erklärte die Grünen-Politikerin gegenüber oe24. Übergroße Fahrzeuge seien in den Städten zu „wahren Platzvernichtern“ geworden.
Gegenüber dem eXXpress halten die Wiener Grünen fest: „Wir halten eine Preisstaffelung nach Fahrzeuglänge oder nach CO2-Ausstoß jedenfalls für einen zeitgemäßen und sinnvollen Vorstoß. Ein Modell ist dann erfolgreich, wenn es sozial ausgewogen deutliche Anreize setzt.“
Wien lässt Autofahrer bluten: Weniger Parkplätze, höhere Gebühren
Gleichzeitig werden Parkplätze für Autos in Wien zunehmend rar. In Bezirken, in denen die Grünen den Bezirksvorsteher stellen, werden regelmäßig Parkplätze gestrichen, um Platz für Bäume oder Grünflächen zu schaffen. Dies geschieht oft im Rahmen von Straßensanierungen. Generell streben die Grünen weniger Autos an. Ihr Ziel: Jeder fünfte Parkplatz soll durch einen Baum ersetzt werden, sagte Wiens Grünen-Chef Peter Kraus zu „Heute“. Aufgrund der Klimakrise „sei das der richtige Weg“.
Und was ist mit den Parkgebühren? Die steigen und steigen! Von 2,20 Euro auf mittlerweile 2,50 Euro pro Stunde. Das Dilemma der Grünen: Trotz aller Anstrengungen werden die Autos in der Hauptstadt nicht weniger. Anfang 2022 waren in Wien 725.000 Pkw angemeldet. 2012 lag die Zahl noch noch bei 675.000. Die aussagekräftigere „Pkw-Dichte“ stagnierte in den vergangenen Jahren. Auf 100 Wiener kommen zurzeit 38 Privatautos (Stand: 2022).
Der Vorstoß der Grünen stößt bei der Stadt noch auf taube Ohren, berichtet MeinBezirk. Laut Verkehrsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) plant Wien kein teures Parken für SUV-Fahrer.
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