
Zölle für Pinguine? Trump zieht auch gegen sie in den Handelskrieg
Stoppt Trump sogar den Handel mit Schneehaufen? Auf seiner Strafzoll-Liste landen Eisinseln mitten im Nirgendwo. Kein Mensch lebt dort – nur Robben, Vögel und ahnungslose Pinguine. Die wichtigste Exportware: Wind. Die Inselgröße: kleiner als ein Wiener Bezirk. Der Handelskrieg wird tierisch – denn Trump kennt kein Pardon!

Wer die Heard- und McDonaldinseln noch nie gehört hat – keine Sorge, selbst eingefleischte Geografen müssten erstmal googeln. Die abgelegene Inselgruppe liegt irgendwo zwischen Australien und der Antarktis, ungefähr 4.000 Kilometer südwestlich von Perth. Dort gibt’s: Schnee, Sturm, Eis – aber keine Menschen. Dafür Pinguine, Robben, Vögel und einen aktiven Vulkan, der gemütlich vor sich hin dampft.
Und genau dort schlägt Donald Trump jetzt zu – mit einem Pauschalzoll von 10 Prozent auf sämtliche Einfuhren. Theoretisch. Praktisch? Die größte Exportware der Inseln ist Wind.

Königstiere unter Druck?
Auf seiner neuen Liste landen Inseln, die kleiner sind als Wien-Donaustadt – und völlig unbewohnt. Doch das stört den Ex-Präsidenten nicht. Trumps Motto: Wenn’s ein Fleckchen auf der Karte gibt, das bislang keinen Zoll zahlt – „It’s time to make them pay!“
Auf Heard Island brüten ahnungslose Königspinguine, chillen Seeelefanten, und seltene Vögel ziehen Kreise am Himmel. Sie alle sind nun Teil des internationalen Handelskriegs geworden.
Weltnaturerbe statt Wirtschaftszone
Heard und McDonald sind seit 1997 UNESCO-Weltnaturerbe. Kein Hafen, kein Flughafen, kein Starbucks – nicht mal Touristen verirren sich dorthin. Menschen dürfen die Inseln nur mit Sondergenehmigung betreten. Die Anreise dauert zwei Wochen mit dem Schiff. Wer dennoch anlanden will, braucht ein größeres Schiff – plus Hubschrauber, Amphibienfahrzeug oder Gummiboot.
Die Inseln sind so unberührt, dass man dort auf Robben trifft, die vermutlich noch nie ein Selfie gesehen haben.
Ein steuerpflichtiger Vulkan?
Neben Pinguinen, Sturmvögeln und Seeelefanten gibt es hier noch ein weiteres Naturwunder: den Mawson Peak, Australiens höchsten Berg – und einen der wenigen aktiven Vulkane im subantarktischen Raum. Er produziert keine Produkte, aber durchaus Schwefeldämpfe – bisher allerdings zollfrei. Trumps neue Strategie könnte das ändern. Sollte der Vulkan künftig heiße Luft in die USA exportieren, wären 10 Prozent Einfuhrzoll fällig.
Auch norwegische Eisbären sind betroffen
Die Heard- und McDonaldinseln sind kein Einzelfall. Ebenfalls betroffen von Trumps Basistarifen: Jan Mayen, eine Vulkaninsel im arktischen Ozean – verwaltet mit dem norwegischen Archipel Svalbard, Heimat von Polarforschern, Rentieren und Eisbären.
Zölle auf Svalbard betragen von nun an zehn Prozent. Zölle auf Norwegen selbst: 15 Prozent.
Möglicherweise differenziert Trump nach Schneetiefe?
Die eigenen US-Militärstützpunkte im Visier
Auch das Britische Territorium im Indischen Ozean wurde mit Trumps „Pauschalzoll“ belegt. Problem: Die einzige Siedlung dort ist Diego Garcia, ein Militärstützpunkt der USA und Großbritanniens mit 4.000 stationierten Soldaten.
Die Folge: Amerika erhebt zehn Prozent Zoll auf seine eigenen militärischen Lieferketten. Manche nennen das strategisch – andere meinen: „selbst getroffen“.
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