Zuckerberg gesteht: Facebook zensierte Laptop-Skandal um Hunter Biden
Was für ein Geständnis: In einem Interview gibt Mark Zuckerberg nun offen zu, dass Facebook die Hunter-Biden-Laptop-Geschichte sieben Tage lang algorithmisch zensiert hat. Und zwar auf der Grundlage einer allgemeinen Aufforderung des FBI, “Wahl-Fehlinformationen” einzuschränken.
Drogen, Pornos, illegaler Waffenbesitz: All das enthüllte der Laptop von Joe Bidens skandalgeschütteltem Sohn Hunter Biden. Allerdings wurde der brisante Fund mitten im Präsidentenwahlkampf unter den Teppich gekehrt und als Falschmeldung ausgegeben – zu Unrecht. Es ist also eine durchaus brisante Frage, die US-Podcaster Joe Rogan in einem Interview Facebook-Gründer Mark Zuckerberg stellt: “Wie geht ihr damit um, wenn es eine große Nachricht gibt, die umstritten ist, wie z.B. die Hunter-Biden-Laptop-Geschichte, die während der Wahl viel Aufmerksamkeit auf Twitter erregt hat? Habt ihr das also auch zensiert?”
Das FBI stattete Facebook einen Besuch ab
“Wir haben einen anderen Weg als Twitter eingeschlagen”, unterstreicht der Top-Unternehmer zunächst. Anders als Twitter habe Facebook das Teilen der Geschichte nicht verhindert. Doch untätig war Facebook auch nicht, und das aus einem guten Grund: “Der eigentliche Hintergrund hier ist: Das FBI kam zu uns und zu einigen Leuten aus unserem Team. Sie haben gesagt: ‘Hey, nur damit ihr es wisst, ihr solltet in höchster Alarmbereitschaft sein.” Es habe eine Menge russischer Propaganda bei der Wahl 2016 gegeben. Nun könnten ähnliche Fake News auftauchen. Facebook solle also wachsam sein.
Das Facebook-Protokoll sei anders als das von Twitter, sagt Zuckerberg: “Twitter hat gesagt, dass man nicht alles teilen kann. Wir haben das nicht getan. Was wir tun, ist: Wenn uns etwas als potenziell wichtige Fehlinformation gemeldet wird, besuchen wir ein Faktenprüfungsprogramm von Dritten. Schließlich wollen nicht wir selbst entscheiden, was wahr und was falsch ist. Ich glaube, es hat fünf oder sieben Tage gedauert, bis feststand, ob es sich um eine Falschmeldung gehandelt hat.” In dieser Zeit wurde die Verbreitung des Hunter-Biden-Skandals auf Facebook “eingeschränkt”, wie Zuckerberg nun offen zugibt.
Die Story erhielt eine künstlich niedrigere Reichweite
Man durfte die Story zwar noch immer teilen und “konsumieren”, nur war die Reichweite geringer, weil Ranking und Newsfeed “ein wenig reduziert” wurden. “Es haben also weniger Leute diese Meldung gesehen. Um wie viel Prozent, das weiß ich nicht”, sagt der Facebook-CEO, und er gesteht: “Wir haben eine Menge Beschwerden bekommen.” Aber der eigentliche Anlass für Facebook, hier aktiv zu werden, war eben der Besuch des FBI, das dem Social-Media-Dienst gesagt hat, auf solche Fake News zu achten.
“Haben sie speziell gesagt, dass Ihr wegen dieser Geschichte auf der Hut sein müsst?”, hackt Joe Rogan nach. “Das weiß ich nicht mehr”, sagt Zuckerberg. Aber die Story rund um Hunter Biden habe in das Muster gepasst…
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