
Riesiger Tennis-Skandal: Topspieler in Sportbetrug verwickelt
Das Wimbledon-Turnier ist erst am Sonntag offiziell zu Ende gegangen. Doch nun gibt es riesigen Wirbel rund um den Rasen-Klassiker. Zwei Top-50 Spieler sollen in einen Sportbetrug verwickelt sein.
Skandal um das Wimbledon-Turnier! Wie das ZDF berichtet, sollen zwei Top-50 Spieler sowie ihr ehemaliger Trainer in Sportbetrug, sogenanntes Matchfixing verwickelt sein. Konkrete Namen wurden ebenfalls genannt. Es handelt sich dabei einerseits um den georgischen Spieler Nikoloz Basilashvili, der die Nummer 26 der Weltrangliste ist. Außerdem ist der Russe Aslan Karatsev (Nummer 42 der Weltrangliste) davon betroffen.
Die Vorgangsweise gestaltete sich wie folgt: Der weißrussische Trainer Yahor Yatsik betreute und trainierte beide Spieler. Er bot in der Vergangenheit mindestens zweimal Spielern Geld an, damit sie Spiele verschieben. Dem “ZDF” liegen dazu Ermittlungsakten des Tennisweltverbandes ITF vor.
Osteuropäischer Trainer packt aus
Ein aktiver osteuropäischer Trainer nahm zu den Vorwürfen gegenüber Yatsik Stellung – aus Angst wollte er im Interview seine Identität geheim halten. “Er hat immer viel Geld bei sich, ist auf der Tour unterwegs und sucht nach jungen Spielern oder Spielerinnen, die Probleme haben. Finanzielle oder mentale. Die er leicht überzeugen kann mit Geld,” meinte der Trainer und führt weiter aus: “Yatsik hat mit beiden Spielern eng zusammengearbeitet, hat sie jahrelang beobachtet. Sie sind beide unglaublich talentierte Spieler. Aber sie hatten finanzielle Probleme am Anfang und auch große Schwächephasen, sind im Ranking abgerutscht. Jeweils in einem kritischen Moment in ihrer Karriere hat er sie angesprochen.”
Topspieler sollen Partien verschoben haben: Laut ZDF sollen zwei aktuelle Top-50-Spieler im Tennis und ihr ehemaliger Trainer in Sportbetrug, sogenanntem Matchfixing, verwickelt sein. #tennis #atp #matchfixing https://t.co/eUilVQQeCK
— ZDF sportstudio (@sportstudio) July 10, 2022
Dem deutschen Sender liegen fünf Fälle von mutmaßlich verschobenen Spielen vor. Besonders interessant: Karatsev war mittendrin statt nur dabei. In zwei Spielen war Yatsik sogar dessen Betreuer. Die französische Polizei verhörte Karatsev und Yatsik im Jahr 2020, wohlgemerkt während der French Open. Am 2. Mai berichtete die französische Zeitung “l’Équipe”. Die Anzeichen verdichten sich, dass auch beim ATP-Turnier in Stuttgart Spiele verschoben wurden.
Doch der Kreis scheint sich noch weiter zu ziehen. Auch Wimbledon soll davon betroffen sein. Genauer gesagt geht es um das Erstrunden-Match im Doppel von Karatsev. Der Weltverband hat sich zu diesen schwerwiegenden Vorwürfen jedenfalls noch nicht geäußert.
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