Laut Behörden ist die Zahl der Todesopfer durch hohe Hitze bei der muslimischen Wallfahrt Hajj in Saudi-Arabien bereits auf mindestens 570 gestiegen. Das Außenministerium in Jordanien bestätigte Dienstagabend den Tod von 41 jordanischen Pilgern. Tunesiens staatliche Nachrichtenagentur TAP berichtete unter Berufung auf eine Quelle im tunesischen Konsulat in Jeddah, dass 23 tunesische Pilger ums Leben gekommen seien. Montagmittag wurden in der Großen Moschee von Mekka 51,8 Grad Celsius gemessen.

Jordaniens Außenministerium teilte mit, dass man Genehmigungen zu Bestattungen in Mekka in den Fällen erteilt habe, in denen die Angehörigen keine Überführung nach Jordanien wünschten. Die jordanischen Pilger hätten einen Hitzeschlag erlitten. Zuvor hatte das Ministerium 17 Todesopfer durch Hitze bestätigt.

Der Hadsch ist – neben dem Glaubensbekenntnis, dem täglichen Gebet, der Almosensteuer und dem Fasten – eine der fünf Säulen des Islam. Er soll von jedem gesunden Muslim, der es sich leisten kann, mindestens einmal im Leben unternommen werden. Viele der Rituale werden unter freiem Himmel und zu Fuß vollzogen, was vor allem für ältere Menschen eine Herausforderung ist.

Vergangenes Jahr nahmen rund zwei Millionen Pilger an der Wallfahrt in Saudi-Arabien teil. Busse und Züge helfen bereits, die vielen Gläubigen zu den heiligen Stätten zu bringen. In den vergangenen Jahrzehnten kam es auch zu mehreren großen Tragödien mit jeweils Hunderten Todesopfern durch Gedränge.