Staatschef Emmanuel Macron hofft darauf, seine relative Mehrheit im Parlament auszubauen. Das rechtsnationale Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen sowie das neue Linksbündnis aus Grünen, Kommunisten, Sozialisten und Linkspartei streben einen Regierungswechsel an.

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Um Macrons Präsidentenamt geht es bei der vorgezogenen Neuwahl nicht. Diese könnte den Weg zur ersten rechtspopulistischen Regierung des Landes seit der Gründung der aktuellen Republik ebnen. In Umfragen lag die Le-Pen-Partei zuletzt mit bis zu knapp 37 Prozent vorn, gefolgt vom Linksbündnis. Macrons Kräfte, die bisher eine relative Mehrheit in der Nationalversammlung haben, lagen abgeschlagen auf dem dritten Platz. Macron hatte die Neuwahl nach dem Wahltriumph des RN bei der Europawahl am 9. Juni ausgerufen.

Eine von zwei französischen Parlamentskammern

Die Nationalversammlung ist eine von zwei französischen Parlamentskammern. Sie ist an der Gesetzgebung beteiligt und kann per Misstrauensvotum die Regierung stürzen. Sollte ein anderer Block als Macrons Lager der Mitte die absolute Mehrheit erlangen, wäre Macron daher de facto gezwungen, einen Premier aus dessen Reihen zu ernennen.

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Nur wenige Mandate in der ersten Wahlrunde

Die 577 Sitze in der Nationalversammlung werden nach dem Mehrheitswahlrecht bestimmt. In der ersten Wahlrunde werden nur wenige Mandate vergeben, weil die absolute Stimmenmehrheit erforderlich ist. In der zweiten Wahlrunde, die in der Regel nur die beiden stärksten Kandidaten pro Wahlkreis bestreiten, reicht hingegen bereits die relative Stimmenmehrheit. Die Stichwahlen finden am 7. Juli statt. In einigen französischen Überseegebieten begann die Wahl bereits früher.