Dieses TV-Duell wird US-Präsident Joe Biden wohl nicht so schnell vergessen. Laut Analystin Abby Philip, die die Debatte bei CNN live kommentierte, war es eine „harte Nacht für Biden“. Sie schreibt: „Keine Frage, Biden hat in dieser Debatte große Schwierigkeiten. Trump bedient sich seiner typischen Unwahrheiten, um viele seiner Argumente zu untermauern, aber seine Botschaft ist klar und deutlich. Biden hat mehr als nur ein paar schädliche Momente erlebt.“ Dem kann auch ihre Kollegin Fredreka Schouten nur zustimmen: „Du hast recht, Abby. Puh. Harte Nacht für Biden (…) Verpasste Gelegenheiten. Klingt heiser. Nicht auf die Kamera fokussiert.“

Bei der historischen TV-Konfrontation, gut vier Monate vor der US-Präsidentschaftswahl, konnte Ex-US-Präsident Donald Trump wohl eindeutig mehr punkten. In der auf 90 Minuten angelegten Debatte stritten sie in der Nacht auf Freitag in Atlanta unter anderem über den Zustand der Wirtschaft, Abtreibung, die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen. Es war das erste direkte Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten seit Oktober 2020.

Trump über Biden: "Ich weiß wirklich nicht, was er am Ende des Satzes gesagt hat. Und ich glaube, das weiß er selbst auch nicht mehr.“

Während Biden Trump vorwarf, zu lügen und zu übertreiben, bezeichnete Trump Biden als „den schlechtesten Präsidenten aller Zeiten“, der Rückzug der US-Truppen aus Afghanistan sei „der peinlichste Moment für Amerika in der Geschichte“ gewesen, die Grenzen seien „noch nie so offen“ wie heute, es kämen „Terroristen, die uns töten“. Biden hingegen nannte Trump nach einem Stotter-Start „Heulsuse“, was Trump umgehend für eine Gegenangriff nutzte: “Ich weiß wirklich nicht, was er am Ende des Satzes gesagt hat. Und ich glaube, das weiß er selbst auch nicht mehr.“

Außerdem sei Biden für eine Verbrechenswelle durch Einwanderer verantwortlich, weil er die Grenze zu Mexiko zu wenig abgesichert habe. Und auch in Sachen Wirtschaftspolitik habe der amtierende US-Präsident keine Ahnung. “Die Inflation bringt unser Land um. Sie bringt uns absolut um“.

Biden bezeichnete Trump hingegen mehrfach als Lügner. “Er übertreibt, er lügt”, sagte Biden mit Blick auf Trumps Aussagen zur Lage an der Grenze. Zu Äußerungen seines Konkurrenten über Veteranen erklärte er: “Alles, was er sagt, ist eine Lüge.” Der Demokrat bezeichnete Trump außerdem als “Verlierer” und “Trottel”, in Anspielung auf eine angebliche Aussage Trumps über Kriegsveteranen während dessen Amtszeit.

Den nächsten „Super Bowl“ gibt’s übrigens im September. Da ist ein zweites TV-Duell der beiden geplant, die Wahl findet am 5. November statt. In Umfragen liegen Biden und Trump derzeit nahezu gleichauf.