Kathedrale von Rouen in Nordfrankreich.GETTYIMAGES/Evan Lang

Die Feuerwehr des Departements meldete gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP, dass es gegen 12:00 Uhr einen Alarm gegeben habe. Weiter heißt es, dass “33 Einsatzfahrzeuge und 63 Feuerwehrleute im Einsatz sind”.

Die Kathedrale von Rouen wird seit Anfang des Jahres 2024 renoviert. Die laufenden Arbeiten an der gusseisernen Spitze, die 151 Meter hoch ist, stellen die letzte Phase einer allgemeinen Renovierung der Kathedrale dar, die seit 2015 im Gange ist. Mehr als 1,3 Millionen Euro betragen die Kosten für die Renovierung.

Schlechter Zustand der Restaurisierungsstelle als Brandursache?

Die gotische Kathedrale von Rouen ist eine der bekanntesten Frankreichs. 1876 wurde sie als Neubau für die vorherige Kathedrale errichtet, die bei einem Brand aufgrund eines Blitzeinschlags im Jahr 1822 zerstört wurde. Die Wahl von Gusseisen als Material für die Kathedralenspitze erwies sich auf lange Sicht als wenig geeignet, wie “Le Monde” berichtet. “Das Material erweist sich im Gebrauch als spröde und nicht flexibel genug, um den Belastungen durch das Wetter standzuhalten”, wie es die regionale Direktion für kulturelle Angelegenheiten in einer Präsentation der Baustelle beschreibt.

Auch der Brand am Donnerstag könnte nach ersten Erkenntnissen durch “schlechte Handhabung” an der Restaurierungsstelle des Domturms verursacht worden sein. “Während wir auf weitere Informationen warteten, deuteten erste Erkenntnisse auf einen Brand im Gerüst und vor allem im Bereich der Schutzplanen hin”. Die französische Kulturministerin Rachida Dati sagte, die Lage vor Ort sei bereits unter Kontrolle.

2019 war es in Frankreich zum Brand der bekanntesten Kathedrale Frankreichs, der Notre-Dame in Paris, gekommen. Bei dem Feuer im April vor fünf Jahren war das historische Bauwerk teilweise zerstört worden. Der Feuerwehr in der französischen Hauptstadt gelang es damals nach etwa vier Stunden, den Brand im Wesentlichen auf den hölzernen Dachstuhl zu begrenzen. Nach Schätzungen der Nationalen Vereinigung der Bauökonomen dürfte der Wiederaufbau bis zu 600 Millionen Euro kosten.