Sowohl die USA als auch die EU wollen Strafzölle auf chinesische Produkte, insbesondere Elektroautos, verhängen – dennoch sind chinesische Marken präsenter denn je, wie man gut anhand der Europameisterschaft sehen kann. Der E-Auto-Hersteller BYD, das Onlinebezahlsystem Alipay, der Smartphone-Hersteller Vivo, der Elektrokonzern Hisense und die Einzelhandelsplattform Aliexpress stammen allesamt aus dem Reich der Mitte und gehören zu den Hauptsponsoren. Fünf der 13 Großsponsoren kommen aus China – mehr als aus jedem anderen Land. Zum Vergleich: Bei der Heim-EM stammen mit Adidas, Lidl und Engelbert Strauss nur drei der Hauptsponsoren aus Deutschland. Die verbleibenden Großsponsoren: Atos, Betano, Booking.com, Coca Cola und VisitQatar.

Allerdings gibt es noch fünf weitere lokale Sponsoren aus Deutschland: Das sind Bitburger, die Deutsche Bahn, die Deutsche Telekom, Ergo und Wiesenhof.

UEFA strebt Rekordgewinn an

Insgesamt möchte die UEFA 2,4 Milliarden Euro Einnahmen erzielen – und das auch mit Hilfe der zahlreichen chinesischen Sponsoren. Im Jahr 2021 betrug der Gewinn 1,5 Milliarden Euro, was einem Rückgang um ein Drittel entspricht. Bei der EM in Österreich und der Schweiz im Jahr 2008 waren es “nur” 1,25 Milliarden Euro.

Verwunderung im Netz

In den sozialen Medien ist die Verwunderung und der Ärger groß. “Man kann in der Frankfurter Fan-Zone nur Bar oder mit AliPay(!) zahlen. Was zur Hölle…”, heißt es unter anderem auf X (früher Twitter). “Fünf (!) Großsponsoren kommen bei der deutschen Heim-EM aus China, nur drei aus Deutschland selbst. Muss man das verstehen?”, fragt ein weiterer Nutzer.