Die Auswahl von Teamchef Ralf Rangnick geht nach dem Gruppensieg in einer ungewohnten Favoritenrolle ins Achtelfinal-Duell mit der Türkei. Gelingt der Einzug in die Runde der letzten acht, wartet im Berliner Olympiastadion der Sieger des Duells zwischen den Niederlanden und Rumänien auf die ÖFB-Auswahl.

Die historische Dimension der Partie ist für Rangnick aber nur ein Randaspekt. “Das sind alles Dinge, die dazu da sind, um Zeitungsberichte zu füllen. Sie sind auch spannend zu lesen, aber wichtig ist, was auf dem Platz passiert”, erklärte Rangnick auf der Abschlusspressekonferenz am Montagabend in Leipzig. “Das Turnier beginnt für uns morgen völlig von Neuem. Wir müssen richtig in diesen Play-off-Modus schalten, voll konzentriert und fokussiert sein. In so einem Spiel sind Fehler schlecht bis gar nicht zu korrigieren”, sagte Rangnick und forderte von seiner Truppe das “höchstmögliche Energielevel”.

Wie lange das ÖFB-Team bei dieser Endrunde noch dabei sein könnte, wagte der Deutsche nicht zu prophezeien. “Ich habe schon zu Beginn des Turniers gesagt, dass ich es nicht für wahrscheinlich halte, dass wir ins Finale kommen oder die EM gewinnen, aber auch nicht für unmöglich. Dieser Meinung bin ich immer noch. Wir müssen jedes Spiel so angehen, als ob es unser letztes wäre, dann werden wir sehen, wie weit uns das bringt.”

Große Emotionen

Die jüngsten Siege über Polen und die Niederlande samt aller Begleiterscheinungen haben bei Rangnick eine gewisse Begierde auf weitere Erfolge ausgelöst. “Wir haben alle miteinander erlebt, was in Berlin los war, wenn die österreichischen Fans mit der Mannschaft ‘I am from Austria’ singen. Das ist ein bisschen Gänsehaut und macht fast süchtig nach mehr”, so Rangnick. Große Emotionen werden auch am Dienstag dabei sein – nicht nur von österreichischer, auch von türkischer Seite.

Dies gelang unter anderem im vergangenen März, als die ÖFB-Auswahl die Türken ein einem Testmatch im Happel-Stadion mit 6:1 abfertigte. “Aber bei uns war dieses Spiel in der Vorbereitung kein großes Thema und ich glaube nicht, dass es Einfluss auf das morgige Spiel und Ergebnis haben wird”, meinte Rangnick und wies auch auf den günstigen Spielverlauf in dieser Partie hin. “Das Spiel hätte auch anders ausgehen können.”