Das von Engelhorn mit der Verteilung beauftragte Gremium “Guter Rat für Rückverteilung” will im Herbst auch einen Abschlussbericht veröffentlichen, wie es am Dienstag in einer Pressekonferenz hieß. Über die öffentlichkeitswirksame Verteilung des Vermögens Engelhorns entschied ausschließlich dieses Gremium, ein Rat aus 50 Bürgern, wobei Diversität eine wichtige Rolle spielte. Der “Gute Rat” solle “ein Abbild der österreichischen Gesellschaft darstellen”, wie Projektleiterin Alexandra Wang betonte. Bei der Verteilung seien Fragen im Mittelpunkt gestanden wie jene nach der Seriosität der Organisationen und wie man das Geld so einsetzen könne, dass es langfristig wirkt.

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Die exakt 24,9 Millionen Euro sollen nicht auf einmal verteilt werden, sondern über mehrere Jahre hinweg, betonte Wang. Damit wolle man eine gewisse Planbarkeit für die unterstützten Initiativen sicherstellen. Engelhorn selbst sprach bei der Pressekonferenz nicht. Sie wollte sich bewusst völlig heraushalten und dem Rat “nicht die Show stehlen”, wie es bei der Pressekonferenz hieß. Die Millionenerbin selbst plant, ins Erwerbsleben einzusteigen.

Unterstützt werden renommierte große Organisationen, aber auch kleine und recht unbekannte Initiativen. So finden sich auf der Liste unter anderem Hilfsorganisationen wie die Caritas, die Diakonie und die Volkshilfe, Frauenhäuser und Straßenzeitungen, Reporter ohne Grenzen, Feuerwehren, das Momentum Institut und die IG-Demokratie.

Marlene Engelhorns Großmutter heiratete einst einen Mitgesellschafter der Boehringer-Mannheim-Gruppe. Der Verkauf der Anteile an den Pharma-Riesen Hoffmann-La Roche brachte den Anteilseignern 1997 elf Milliarden US-Dollar ein. Zuletzt wurde das Vermögen der Großmutter auf mehr als 4,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Davon erbte Engelhorn einen zweistelligen Millionenbetrag.