Die Terroristen eröffneten am Sonntagabend das Feuer auf eine orthodoxe Kirche, eine Synagoge und einen Verkehrspolizeiposten – geschehen in zwei Städten in der russischen Teilrepublik Dagestan. Dabei töteten die Terroristen mindestens 15 Polizisten und mehrere Zivilisten.

Sechs der Terroristen seien erschossen worden, hieß es. Unter den Terroropfern befand sich auch der orthodoxe Priester Nikolai Kotelnikow (66), dem laut Berichten der Hals aufgeschlitzt wurde. Mehr als zwei Dutzend weitere Menschen seien verwundet worden. In einigen Berichten ist sogar von mehr als 20 Todesopfern die Rede.

Russische Sicherheitsbehörden auf höchster Alarmstufe

Der orthodoxe Priester Kotelnikov wurde in der orthodoxen Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kirche in Derbent, einer Stadt in der russischen Republik Dagestan, getötet. Bewaffnete Männer griffen auch die einzige Synagoge in Machatschkala, der größten Stadt der Region, an, obwohl diese zu diesem Zeitpunkt offenbar leer war.

Beide Gotteshäuser seien in Brand gesetzt worden. Seit dem Anschlag auf die Crocus-Stadthalle in Moskau am 22. März, zu dem sich die Terrorgruppe ISIS-K bekannte, sind die russischen Sicherheitsbehörden auf höchster Alarmstufe.

Zu den aktuellen Anschlägen bekannte sich bislang noch niemand, dennoch ist davon auszugehen, dass es sich erneut um eine islamistische Terror-Gruppe handelte. Die russischen Behörden haben bei früheren Vorfällen in der Region auf militante islamistische Gruppen verwiesen. “Wir wissen, wer hinter den Terroranschlägen steckt und was ihr Ziel ist”, sagte Gouverneur Sergej Melikow in einem Video, ohne weitere Details zu nennen. Die unbekannten Angreifer hätten automatische Waffen benutzt und seien in einem Auto geflohen.

Kreml wirft Westen Unruhestiftung vor

Im islamistisch geprägten Dagestan war es in den vergangenen Monaten vor dem Hintergrund des Gaza-Konflikts bereits zu antijüdischen Exzessen gekommen. Die russische Teilrepublik grenzt an Tschetschenien sowie an Georgien und Aserbaidschan. Ende Oktober 2023 drangen aufgebrachte Menschen in den Flughafen der Hauptstadt Machatschkala ein, als dort ein Flugzeug aus Israel landete. Rund 20 Menschen wurden dabei verletzt.

Der Kreml warf dem Westen daraufhin vor, Russland destabilisieren und provozieren zu wollen. Die Ausschreitungen seien aus dem Ausland organisiert worden, hieß es damals aus dem Kreml. Es gehe um “Versuche des Westens, die Lage im Nahen Osten dazu zu nutzen, eine Spaltung der russischen Gesellschaft herbeizuführen”.