Nach der Wahl ist vor der Wahl. Kaum ist der Wahlkampf zur EU-Wahl ausgeklungen, befindet sich die Nationalratswahl im Herbst schon im Fokus der Politiker. Im Hinblick auf den bevorstehenden Urnengang, gab es vom Generalsekretär der regierenden Volkspartei, Christian Stocker, bereits den ersten Seitenhieb auf die SPÖ unter Andreas Babler.

Wie Stocker im Rahmen einer heutigen Pressekonferenz sagte, ist die SPÖ bei der Europawahl “weit unter den Erwartungen” geblieben. Auch Babler bekam sein Fett ab. An die Adresse des SPÖ-Chefs, sagte Stocker: “Ich sehe nach diesem Wahlergebnis Andreas Babler nicht im Rennen um den Bundeskanzler.”

SPÖ-Chef Andreas Babler will bei der Nationalratswahl Platz eins erobern

SPÖ-Chef Babler: SPÖ habe sich "stabilisiert"

Unterdessen übten sich Babler und die SPÖ in Zuversicht. Der Abstand zur FPÖ und ÖVP sei so gering, dass man bei der Nationalratswahl im Herbst Platz eins erobern könne. Laut Babler hat das Wahlergebnis gezeigt, dass die SPÖ sich “stabilisiert” hat. Das Ergebnis der EU-Wahl sei darüber hinaus ein Auftrag, „völlige Klarheit“ beim Thema Migration zu schaffen, sagte der SPÖ-Chef bei einer Pressekonferenz heute Nachmittag. Im Gegensatz zu ÖVP-Generalsekretär Stocker sah Babler angesichts der knappen Abstände aber bewiesen, dass es für die SPÖ „möglich“ sei, die bevorstehende Nationalratswahl zu gewinnen. Platz drei sei zwar „schmerzhaft“, aber man sei umso motivierter, die 2,5 Prozentpunkte auf die FPÖ aufzuholen. Babler sieht bei der Nationalratswahl deshalb einen Dreikampf zwischen FPÖ, ÖVP und SPÖ.

Der Landeshauptmann des Burgenlandes, Hans Peter Doskozil, wertete die Europawahl anders. Das Wahlergebnis der SPÖ bezeichnete Doskozil als „nicht berauschend“. Sein Zusatz: „Das ist nicht schönzureden, das ist keine Frage. Aber bis zur Nationalratswahl sollte schon Ruhe sein und dann werden sich die Verantwortlichen – das sind mehrere, nicht nur eine Person – rechtfertigen müssen.”

Hans Peter Doskozil zum Wahlergebnis der SPÖ: "Nicht berauschend"