Bei dem erschossenen Schützen von München, der als Islamist bekannt war, handelt es sich um Emrah I., einen 18-jährigen gebürtigen Salzburger mit bosnischen Wurzeln. Das bestätigte die deutsche Polizei in einer Pressekonferenz in München. Zudem wurde bekannt, dass der Mann aus der kleinen Salzburger Gemeinde Neumarkt am Wallersee stammt.

Emrah I. eröffnete das Feuer

Emrah I. hatte am Donnerstag beim NS-Dokumentationszentrum in München das Feuer eröffnet. Zahlreiche Videos in den sozialen Medien zeigen den Schusswechsel.

Die Süddeutsche Zeitung berichtete zudem von „Lauft! Lauft!“-Rufen. Die Waffe des Täters ist inzwischen in Gewahrsam. Es bestehe keine Gefahr mehr.

Keine Mitarbeiter des Generalkonsulats betroffen

Wie das israelische Außenministerium auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, waren keine Mitarbeiter des Generalkonsulats von dem Vorfall betroffen. In der diplomatischen Vertretung habe es gerade eine Gedenkfeier zum Olympia-Attentat in München 1972 gegeben, deshalb hatte es den Angaben zufolge geschlossen. Generalkonsulin Talya Lador-Fresher, frühere Botschafterin in Wien, sagte dazu: “Dieses Ereignis zeigt, wie gefährlich der Anstieg des Antisemitismus ist”. Sie betonte: “Es ist wichtig, dass die breite Öffentlichkeit ihre Stimme dagegen erhebt.”

Am 5. September vor 52 Jahren erschossen palästinensische Terroristen der Gruppe “Schwarzer September” während der Olympischen Sommerspiele in München im Olympischen Dorf zwei Männer und nahmen neun Geiseln aus dem israelischen Olympia-Team. Rund 18 Stunden später endete ein Befreiungsversuch mit dem Tod der neun israelischen Geiseln, eines Polizisten und von fünf der Attentäter. Die Terroristen wollten mehr als 200 Gefangene in Israel und zwei Anführer der deutschen linksextremen Terrorgruppe “Rote Armee-Fraktion” (RAF), Andreas Baader und Ulrike Meinhof, freipressen.