Um über mögliche Optionen hinsichtlich der Erreichung der Klimaziele zu sinnieren, ließ Umweltministerin Leonore Gewessler letzte Woche sämtliche ASFINAG-Projekte pausieren. Dieser Schuss ging allerdings nach hinten los, wie der ÖAMTC in einer Aussendung aufzeigt. So solle jede Verzögerung die Südost Tangente zusätzlich belasten und jährlich Staukosten von 500 Millionen Euro verursachen.

75.000 Tonnen Treibhausgase freigesetzt

Kontraproduktiv für den Umweltschutz ist die Umleitung aufgrund der verursachten Treibhausgasen – es werden nämlich 75.000 Tonnen freigesetzt. Zur Visualisierung vergleicht der Leiter der ÖAMTC-Interessensvertretung Bernhard Wiesinger das Ausmaß mit dem jährlichen Inlandsflugverkehr: durch die Verzögerung des Lobautunnelbaus und der notwendigen Ausweichung auf die Südost-Tangente wird das Eineinhalbfache der klimaschädlichen Schadstoffe produziert. “So überraschend das auch klingen mag: Eine Verschiebung oder gar Verhinderung des Lobautunnels spart keine CO2-Emissionen und Kosten ein, sondern sorgt für eine höhere Belastung bei Umwelt und Betroffenen”, so Wiesinger.

Viele Gegenstimmen

Gegenstimmen setzen allerdings einen eigenen Fokus. Auf der Großdemo am Wiener Karlsplatz letzten Freitag versammelten sich rund 5000 Menschen um gegen das umstrittene Bauprojekt zu protestieren. Die Aspekte, die den Umweltschutzbewegungen zuwider sind: hohe Ausgaben von mehreren Milliarden Euro, der Eingriff in ein Naturschutzgebiet, die Befeuerung von Klima- und Artenkrisen und die Verursachung von Hitzestaus, Lärm und Luftverschmutzung.